Weingut Daniel Twardowski – ein Ziel vor Augen

Was ergibt die Kombination aus einem langjährigen Hobby und einem bedingungslosen Ziel vor Augen? Ganz einfach! Den ersten burgundischen Pinot Noir von der Mosel, der selbst internationalen Weinkennern höchsten Respekt abverlangt. Die Rede ist vom Weingut Daniel Twardowski. Nun gut – ganz so einfach war es dann doch nicht. Immerhin musste der ehemalige Weinhändler aus Norddeutschland dafür nicht nur den passenden Grund und Boden finden, sondern auch eine außergewöhnliche Selektion an Klonen erwerben, die von den französischen Winzern selbst in der Regel nicht in andere Hände abgegeben werden – schon gar nicht über die Grenzen des Landes hinaus. Doch ein unbedingter Wille kann viel bewirken: 2006 war es soweit – auf einer Fläche von zunächst 8000 Quadratmetern auf Rebhängen in Neumagen-Drohn begann das Projekt, das sich zu einem unerwarteten Erfolg entwickeln sollte.

Burgundischer Pinot Noir von der Mosel

Er kam aus Norddeutschland, war in Önologie völlig unbewandert und wollte mal eben den ersten rheinland-pfälzischen Pinor Noir nach französischem Vorbild produzieren. Mit diesen Voraussetzungen hätten wohl selbst Wohlwollende Daniel Twardowski einfach weiter träumen lassen – doch sie wurden eines Besseren belehrt. Denn genau dieser Traum des eigenen Weinbergs wurde verwirklicht und kaum ein Blindverkoster würde wohl den Unterschied zwischen Mosel und Burgund aus den Abfüllungen des mittlerweile international bekannten Weinguts herausschmecken.

Geringe Erträge auf steilen Weinbergen

Die erste Traubenlese startete im Jahr 2011 – ausschließlich per Hand und nur die besten Exemplare wurden zur Weiterverarbeitung ausgewählt. Damit beschränkte sich der Ertrag auf relativ geringe 25 Hektoliter pro Hektar, durch die Vergrößerung des Terroirs im Jahr 2015 auf nun insgesamt rund 3 Hektar ist auch die Erntemenge entsprechend gewachsen.

Die rot-braunen Schieferböden der historischen Grand Cru-Lage des Dhroner Hofbergs sind steil angelegt in diesem Teil des Seitentals der Mosel. Großzügige Eisenoxidadern versorgen die Trauben mit ausreichenden Nährstoffen und sorgen für eine angenehme Mineralität. Kühle Winde bieten eine gute Durchlüftung auch oberhalb der Wurzeln, die sämtlich von jungen Reben stammen: Keine von ihnen ist älter als 15 Jahre. Die Bewirtschaftung der Weinberge erfolgt im Einklang mit der Natur, auf Herbizide und chemische Mittel wird auf dem Weingut Daniel Twardowski verzichtet. Ebenso findet das Auge weit und breit keinen sonst für die Gegend so typischen Riesling: Ausschließlich Spätburgunder profitiert von der umweltbewussten Bewirtschaftung durch den noch immer jungen Winzer und sein Team.

Kellerarbeit im Sinne der Natur

Auch die Weiterverarbeitung im Keller erfolgt unter biologischen Gesichtspunkten. Einer maximal zweiwöchigen Maischegärung bei geringen Temperaturen folgt eine schonende pneumatische Korbpressung unter Berücksichtigung traditioneller Gesichtspunkte. Im Anschluss werden die Weine für weitere 14 bis 18 Monate in Barrique-Fässern – natürlich aus Frankreich! – gelagert und schließlich ungefiltert in Flaschen abgefüllt, in denen sie für zwei weitere Jahre reifen.

Aus eins mach vier

Auf dem Weingut Daniel Twardowski geht es um Qualität, nicht um Quantität. So wurde über die ersten Jahre mit dem Pinot Noix Ardoise nur ein einziger Wein pro Jahr produziert, der noch heute als Aushängeschild des Weinguts gilt. Die Namensgebung „Pinot Walnuss auf Schiefer“ erfolgte nicht ohne Grund: An den Ausläufern der Weinberge, kurz vor den Ufern des Mosel-Nebenflusses Dhron, wachsen bereits seit Jahrhunderten Walnuss-Bäume, die den Vögeln der Gegend als Futtervorrat dienen. Zum Öffnen der Schalen lassen diese die Nüsse auf den harten Schieferboden fallen – die geöffneten Schalen zieren rund um das Jahr die Böden des Terroirs. 2018 kam dann Nummer zwei auf den Markt, und bereits eine Saison später folgte dieser Hofberg Réserve der „3rd wine“ Pinot Noix.

Auf welche Neuigkeit aus dem Hause Daniel Twardwoski Sie sich ab diesem Herbst 2022 freuen können? Den ersten Sekt des Weinguts, der selbstverständlich auch ausschließlich aus den Trauben der Weinberge im Dhroner Hofberg gekeltert und traditionell in Flaschen gegärt wird. Ob Sie sich für diesen Pinot Noix Ultra Brut entscheiden oder einen Rotwein aus den charakteristischen französischen Burgunder-Klonen: Lassen Sie sich die Verwirklichung des Traumes eines norddeutschen Winzers nicht entgehen!