Tenuta Guado al Tasso – junges Weingut alteingesessener Familie

Mit dem Eintritt Giovanni di Piero Antinoris in die Florentiner Weinhändler-Zunft im Jahr 1385 begann die enge Verflechtung einer italienischen Familie mit roten und weißen Trauben, die bis heute anhalten sollte und mit Sicherheit auch in absehbarer Zukunft nicht aufgelöst wird. In 26. Generation widmet sich aktuell Marchese Piero Antinori mit seinen Töchtern Albiera, Allegra und Alessia der traditionellen Unternehmensphilosophie, ohne sich dabei in seinem Innovationsgeist bremsen zu lassen. Inzwischen blicken die Antinoris auf insgesamt 16 Weingüter rund um den Globus wie im Napa Valley, in Chile, aber auch der Türkei. Sieben von ihnen befinden sich in ihrem Heimatland Italien – unter anderem auf die Tenuta Guado al Tasso mitten in der Toskana.

Historisches Anwesen, junges Weingut

Das Anwesen mit seinem Haupthaus Belvedere ist sogar noch älter als die Geschichte der italienischen Weinfamilie – mit dem Unterschied, dass es erst in den 1930er-Jahren vom Adelsgeschlecht della Gherardesca durch gleich zwei Eheschließungen auch wirklich in die Hände der Antinoris überging. Und es sollte ein gutes weiteres halbes Jahrhundert vergehen, bevor es 1995 als offizielles Weingut mit eigener Vermarktung ins Leben gerufen wurde. Damit zählt die Tenuta Guado al Tasso im berühmten Weinanbaugebiet Bolgheri zu den jüngeren Estates der Familie – doch sie muss sich hinter den älteren Jahrgängen nicht verstecken.

320 Hektar Rebfläche

Direkt an der Küste zum Thyrrenischen Mittelmeer, mitten in der nördlichen Maremma, eine gute Stunde Autofahrt von Florenz entfernt auf einer hügeligen Ebene, die aufgrund ihrer einzigartigen Formation auch mit der Bezeichnung "Amphitheater" betitelt wird, erstrecken sich mehr als 1000 Hektar landwirtschaftliches Areal, das für den Anbau von Getreide, Sonnenblumen, Olivenbäumen und eben auch Traubensorten genutzt wird. Diese wachsen auf einem knappen Drittel der Gesamtfläche, vorwiegend die Sorten Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc und Merlot, aber auch Syrah, Petit Verdot sowie rot- und weißschaliger Vermentino. Je nach Lage gedeihen sie auf Schlemmland, Skelettböden aus Tonschluff, sandigem Lehm alluvialen Ursprungs und teils auch Vulkangestein. Das milde Jahresklima mit seinen sanften, stetigen Meeresbrisen und der direkten Sonneneinstrahlung erlauben im Zusammenspiel mit den nahegelegenen Pinienwaldbeständen und den relativ niedrigen Weinbergen in Höhen von maximal 60 Metern über dem Meeresspiegel eine schnelle Reifung und besonders frühe Lese. In einzelne Parzellen eingeteilt, werden die Reben von den Hügeln bis zum Meer hin getrennt unter der Aufsicht Marco Ferrareses vinifiziert. Dabei setzen der Chefönologe und sein Team auf eine selektive Ernte und sorgfältige Entrappung der Trauben. Die Gärung und Reifung erfolgt in Inox-Edelstahlbottichen sowie großen Barriquefässern in einem modernen, 2018 komplett neu renovierten, imposanten Weinkeller.

Klassik und Moderne im Amphitheater

Ganz im Sinne eines wirklichen Amphitheaters umfasst die Bandbreite der auf der Tenuta Guado al Tasso produzierten Weine regionale Klassiker wie auch moderne Aufführungen – bzw. Abfüllungen. Das Flaggschiff Guado al Tasso Superiore wird zu jährlich leicht unterschiedlichen Prozentsätzen von Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc, Merlot und Petit Verdot hergestellt, der Camillo Cru ausschließlich aus Vermentino-Trauben, die über zwölf Wochen auf Feinhefe gären. Doch auch der ebenfalls sortenreine Merlot Cont'Ugo Bolgheri, der Roséwein Scalabrone oder die Il Bruciato Bolgheri und Matarocchio Toscana sollten Sie durchaus einmal testen. Wir versprechen: Auch Sie werden der Weinkunst dieser toskanischen Tenuta der Familie Antinori verfallen!