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„Du, Wilfried, welches ist für dich der beste Chianti?“
„Ganz klar. Le Pergole Torte“
„Was für ne Torte?“
... Ich muss gestehen, die Aufgabe, die man mir gleich nach einem halben Jahr nach meiner Anstellung im Jahre 1991 bei Mövenpick stellte, war eine große Herausforderung.
Diese bestand darin, für die Restaurants und Privatkunden in Deutschland ein Italien-Sortiment zu definieren. Ich hatte noch wenig Erfahrung mit Italien. Die Klassiker kannte ich. Aber etwas zu finden, das neu und großartig war, war eine andere Geschichte.
Wilfried Prange war Betriebsberater und Urgestein bei Mövenpick und kannte sich mächtig gut aus. Auf seinen Rat war Verlass. Der Zufall wollte es, dass das Weinmagazin Alles über Wein in Frankfurt eine kleine Messe mit ausgewählten Gütern organisierte. Im Verzeichnis las ich – Montevertine da Sergio Manetti. Das Weingut, dessen Spitzenwein eben dieser 100%ige Sangiovese war.
Reiner Sangiovese? War das überhaupt zulässig? Musste im Chianti nicht auch Canaiolo, Colorino und sogar Malvasia (Weißweinsorte) enthalten sein?
Klaus Reimitz war in Frankfurt am Stand von Montevertine.
Ein Deutscher, der sich als Erntehelfer nach dem Studium der Kunstgeschichte und Literaturwissenschaft in die Tochter von Sergio Manetti verliebt hatte, diese heiratete und über Jahre hinweg zusammen mit dem großen Visionär Manetti die Weine von Montevertine „machte“:
Pian del Ciampolo, Montevertine und eben Le Pergole Torte.
Was ich verkosten konnte, war nicht das, was ich als Chianti kannte. Ich musste das vor Ort sehen.
Und so fuhr ich einige Wochen später hin in die Toskana, um eine Liste an Weingütern abzuarbeiten. Und einer der Termine, auf den ich am meisten gespannt war, war der in Radda bei Montevertine.
Als ich ankam, begrüßte mich Sergio Manetti freundlich, aber überließ mich dann schnell seinem Schwiegersohn Klaus Reimitz, der mich sogleich in den Keller führte. Hier also wird dieser großartige Toskaner erzeugt. Aber ich sehe ja nur Betonbehälter und Holzfässer.
Wo sind denn die Filter und sonstigen Geräte, die es für das Winemaking unbedingt braucht?
Habe ich ja so gelernt und studiert.
Die gab es nicht. Wein wird hier nicht „gemacht“.
Man baut naturnah an, düngt nur mit Pferdemist und lässt die schonend von Hand gelesenen Trauben zu Wein werden. Vom ersten Jahrgang 1971 bis heute hat sich am Ausbau nichts geändert. Die Vergärung der Maische findet in großen Betonbehältern ohne Temperaturkontrolle statt.
Nur zwei „pump-over“ pro Tag sorgen für schonende Auslösung der Tannine und Farbe aus den Schalen. Nach dem Abzug des Jungweins (racking) erfolgt die malolaktische Gärung ebenfalls im Betonbehältern, um danach für ca. zwei Jahre in 300 bis 1800 Literfässern aus slawonischer und französischer Eiche zu reifen. Filtration kennt man auf Montevertine nicht.
Von MACHEN kann hier nicht die Rede sein. Man hört der Natur zu und respektiert ihre Bedürfnisse. Sie wiederum belohnt mit bestem Lesegut.
Vieles war anders hier. So wie auch die ganze Geschichte von Montevertine. Sergio Manetti war Stahlindustrieller und suchte 1967 nur nach einem Zufluchtsort für ruhige Wochenenden. Und er fand dieses alte Farmhaus, das die Bewohner von Radda seit dem 11. Jahrhundert als Montevertine kennen. Er begann, es gemütlich herzurichten und pflanzte 2 Hektar Sangiovese, um Wein für sich und Freunde zu machen.
Schon der Jungfernjahrgang 1971 gefiel ihm so gut, dass er mehr aus Spaß an der Freude einige Flaschen zu einer Verkostung auf der Vinitaly in Verona sandte. Der Wein schlug ein wie eine Bombe. War er doch so ganz anders.
Als „Vino da Tavola“ musste Sergio seinen „Spitzenwein“ bezeichnen, da er nur aus Sangiovese bestand und in nicht zulässigen französischen Eichenfässern ausgebaut wurde.
Einer der ersten Supertoskaner. Aber so ganz anders als beispielsweiseder Tignanello, der zur selben Zeit das Licht der Welt erblickte.
Le Pergole Torte hatte keinen Cabernet im Blend. Reiner Sangiovese. Als Chianti nicht zulässig durch Hinzufügen, sondern durch Weglassen.
Motiviert durch diesen ersten Erfolg, beschloss Sergio Manetti schnell, sich vom Stahlgeschäft zurückzuziehen, um fortan nur noch Wein zu erzeugen. Unter der Leitung des genialen Oenologen Giulio Gambelli und seinem Kellermeister Bruno Bini. Neue Weinberge wurden angelegt und das Weingut umfasst bis heute 17 Hektar.
Der Erfolg des reinen Sangiovese Le Pergole Torte machte Schule und ließ den Gesetzgeber über die Jahrhunderte alte Chianti-Formel nachdenken, in welcher Vorschrift war, dass im Chianti, neben den oben erwähnten roten Sorten, auch die weiße Malvasia mitverwendet werden musste. Erst wurde es freigestellt und ab 2006 sogar verboten.
Ohne Montevertine? Wohl kaum. Grazie, Sergio!!
Nach dem Tod von Sergio Manetti im Jahre 2000 übernahm sein Sohn Martino die Leitung des Weingutes und führte die Tradition ganz im Sinne seines Vaters weiter. Und so kam Montevertine in das Sortiment von Mövenpick. Aber nur kurze Zeit.
Nina und ich machten uns 1995 selbstständig und später, im selben Jahr, wurden die Kellereien Mövenpick aufgelöst und in Weinland Keiler integriert. Weinland Keiler (heute Mövenpick Wein) hatte eigene Italiener und die von mir betreuten italienischen Weingüter waren frei.
Die junge Bacchus-Vinothek hielt den Weingütern die Treue und kaufte die Jahrgänge 1993, 1994 und auch 1995. Aber verkaufen konnten wir diese nicht. Volle, charmante, Barrique-parfümierte Toskaner waren zu der Zeit gefragt. Nicht puristisch ausgebaute Sangiovese mit klassischer Säure und Finesse statt Dichte. Jahrelang saßen wir auf den Weinen und finanzierten diese mit tiefrotem Dispo. Aber wir glaubten an diese großartigen Sangiovese-Puristen und die Familie Manetti.
Ende der 90er Jahre kam die Kehrtwende. Müde von den üppigen Vanille- und Röstaromen und den vielen gemachten Weinen, sehnten sich die Toskana-Weinliebhaber wieder nach Klarheit der Frucht, der Blumigkeit der Sangiovese und nach Finesse und Balance.
Heute müssen wir vor allem Le Pergole Torte streng limitieren und zuteilen.
Meist sind wir ausverkauft, noch bevor die Weine im Lager eintreffen.
Aber es lohnt sich, sich um ein paar Flaschen zu bewerben.
Wer noch nie einen Le Pergole Torte bei Trinkreife im Glas hatte, dem fehlt eine Dimension.
Michael Grimm