Poggio di Sotto
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Poggio di Sotto – schwedisches Understatement
Die Leidenschaft zum Beruf machen, sich im Alter seinen Traum erfüllen: Wer eigentlich einen Neuanfang wagen möchte, doch das Risiko scheut, sollte durch Piero Palmucci den erforderlichen Mut gewinnen. Denn nichts anderes tat der schwedische Entrepreneur, als er nach Jahrzehnten seinen Logistik-Job in seiner Heimat gegen einige Hektar Weinberge nahe der italienischen Gemeinde Montalcino eintauschte. Und dies mit beachtlichem Erfolg.
Mit eigenem Stil zum Kultstatus
Der Schritt in die Eigenständigkeit – und dies in einem ihm bis dahin völlig unbekannten Feld – erfolgte 1989. In jenem Jahr gründete Piero Palmucci seine Poggio di Sotto im toskanischen Castelnuovo dell’Abate, ein knapp 50 Hektar messendes Anwesen, dessen Gesamtanbaufläche von 40 Hektar sich die steilen Weinberge allerdings fast hälftig mit Olivenhainen teilen müssen. Dennoch: Kultstatus erreichte der autodidaktische Winzer vor allem mit seinem Brunello im ganz eigenen Burgund-Stil. Auf den Rebhängen am Fuße des Monte Amiata pflanzte er hochqualitative Sangiovese-Klone in Höhenlagen zwischen 200 und 450 Metern über dem Meeresspiegel auf Böden aus Mergel, Schluff und Schiefer im unteren Bereich und Ton sowie grobkörnigem Sedimentgestein bei den weiter oben gelegenen Parzellen. Eine perfekte Lage für die rote Traubensorte, die vom Monte Amiata vor starken Winden geschützt wird, dank der südlichen Ausrichtung von viel Sonne profitiert und der dennoch eine stets leicht kühle Brise vom im Tal fließenden Orcia entgegen weht. Neben seiner Hochwertigkeit und dem natürlichen Mikroklima profitiert der Sangiovese auch von einer nachhaltigen Bewirtschaftung – bereits seit Jahren ist das Weingut Bio-zertifiziert. Und die derzeitigen Eigentümer führen es ganz im Sinne seines Gründers weiter.
Verkauf nach 23 Jahren
Bereits 2012 zog sich der Winzer aus Leidenschaft aufgrund seines hohen Alters aus dem Weinanbau zurück und veräußerte seinen Lebenstraum an ColleMassari, die inzwischen bereits vier Weingüter in der Toskana betreiben und für alle Erzeugnisse immer wieder hohe Anerkennung erhalten. Den Ertrag auf der Poggio di Sotto begrenzen sie auf drei Liter pro Hektar, die spontane Gärung wird in großen, konisch geformten Holzfässern und Edelstahltanks durchgeführt. Nach einer langen Mazerationsphase mit häufigem Umpumpen reifen die Weine in Eichenfässern mit einem Volumen von jeweils 30 Hektolitern. Die Dauer der Ruhezeit variiert abhängig vom Wein. Denn gut 50% der hochqualitativen Weine hat bereits Piero Palmucci als Rosso di Montalcino deklariert. Dieser liegt vor der Flaschenabfüllung gut zwei Jahre im Keller, der Brunello di Montalcino vier Jahre und der Kultwein Brunello di Montalcino Riserva fünf Jahre. In der Flasche reifen sie dann nochmals zwischen sechs und zwölf Monaten. Und sollten Sie während des darauffolgenden Weingenusses Lust auf Brot mit Olivenöl verspüren und im Anschluss auf einen Grappa, dann sind sie ebenfalls richtig bei La Fattoria Poggio di Sotto.