Pajzos
Inhalt: 0.375 Liter (344,00 €* / 1 Liter)
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Subskription 2024: Die Auslieferung erfolgt voraussichtlich im Frühling 2025.
Pajzos – Wiederbelebung historischer Süßweine
Nicht nur Weinliebhabern sind die vergangenen ruhmreichen Tage der Tokajer-Weinregion in Ungarn bekannt. Immerhin werden hier aus gesicherten Quellen bereits seit dem 13. Jahrhundert Rebstöcke angebaut, nicht wenige Historiker gehen von einer Bewirtschaftung der Anbauflächen bereits am Ende des 9. Jahrhunderts aus. Fest stehen zwei Tatsachen: Zunächst, dass die zugehörigen Rebhänge 1737 als Erste weltweit den Titel einer eigenständigen Weinregion verliehen bekamen – denn nur hier wurden die natürlichen Süßweine Aszú und Szamorodni gekeltert, die an keinem der damaligen Königshöfe Europas fehlten. Aber auch, dass ihre Bedeutung seit der vernichtenden Reblaus-Epidemie im späten 19. Jahrhundert bis vor gut 15 Jahren der Vergangenheit angehörte.
Alte Qualität neu beleben
Einem Mann ist der Auslöser dazu zu verdanken, dass die ehemalige hochwertige Qualität der Tokajer wieder Einzug hält in der internationalen Weinwelt. Jean-Louis Laborde fusionierte 1999 das 110 Hektar umfassende Anwesen Megyer Tokaj in Sárospatak mit dem nur drei Hektar kleineren Pajzos Tokaj und begann mit der Produktion hervorragender Weine im Stil ihrer ruhmreichen Vergangenheit. Mit seiner teilweisen Neubepflanzung der Rebhänge optimierte er die Qualität der Trauben und erreichte in Verbindung mit seiner Erfahrung im Keller den Durchbruch – anfangs nur auf dem ungarischen Markt, später weit über die Landesgrenzen hinaus. Ihm ist auch zu verdanken, dass zwei der international anerkanntesten Weinkritiker bei einer Verkostung gleich zwei seiner Weine mit jeweils der vollen Punktzahl bedachten – eine Premiere unter ungarischen Weinerzeugnissen. Nach einem Besitzerwechsel 2015 übernahm sechs weitere Jahre danach Árpád Kolozsváry-Kiss die Leitung des Weinguts, integrierte die noch immer unter Megyer Tokaj vertriebenen Alltagsweine in die Marke Pajzos Tokaj und modernisierte Logo und Etiketten.
Zwei Weinberge, zwei Mirko-Terroirs
Nach der Zusammenlegung der Weinberge beläuft sich das Anwesen Pajzos auf insgesamt 217 Hektar, von denen 115 mit Rebstöcken bepflanzt sind. Sie wachsen auf zwei jeweils nach Süd-Südwesten ausgerichteten Anbauflächen mit unterschiedlichen Bodenbeschaffenheiten. So garantiert das Terroir Pajzos mit Tuffstein und Lehm eine hervorragende Wärmespeicherfähigkeit und eignet sich daher optimal zur Entstehung der spätreifenden, von Botrytis cinerea befallenen Trauben, aus denen im Anschluss die berühmten Süßweine gekeltert werden. Die ebenfalls aus Tuffstein, allerdings mit vulkanischen Mineralien und Ton versetzten Böden des ehemaligen Weinguts Megyer bieten eine gute Wasserspeicherung: Hier gedeihen Beeren, die für trockene Weine verwendet werden. Den Großteil der Gesamtanbaufläche nehmen die Sorten Furmint, Hárslevelű, Sárgamuskotály sowie Gelber Muskat-Chardonnay ein, auf unter zehn Prozent wachsen die experimentellen Sorten Zéta und Kövérszőlő.
Von Alltagsweinen bis zu Raritäten
Bei aller Neuerung bleiben auch Traditionen erhalten: Noch immer werden die Trauben für die hervorragenden Süßweine Tokaji-Aszús nach uraltem Brauch in kleinen Körben geerntet, in denen der Grad der Edelfäule und damit das Zuckerniveau präzise gemessen werden können. Dem zweijährigen Fassausbau folgt eine weitere einjährige Ruhezeit in der Flasche. Rund 300.000 Flaschen Wein produziert das Weingut Pajzos im Jahresdurchschnitt. Ein gutes Drittel entfällt auf den Gutswein T-Furmint, der verbleibende Rest teilt sich in trockene Cuvées, halbsüße Abfüllungen, die Lagenweine „Selection“ und die traditionellen Süßweinspezialitäten. Zudem können Sie Raritäten wie die Tokaji Fordítás, den Sweet oder Dry Szamorodni sowie fünf Puttonyos Aszú genießen. Und sind Sie auf der Suche nach einem sortenreinen Wein im Sortiment des erneut aufstrebenden Weinguts, können Sie mit dem 2014er-Jahrgang des Szamorodni einen einhundertprozentigen Zéta genießen.