Domaine Georges Roumier – rare Burgunder aus Familienhand

Im kommenden Jahr feiert die Domaine Georges Roumier im burgundischen Chambolle-Musigny ihren 100. Geburtstag. 1924 nahm ihr Namensgeber seine Hochzeit mit der jungen Geneviève Quantin zum Anlass, gleichzeitig die Weinberge ihrer Familie zu übernehmen. Schon bald von der Leidenschaft für den Anbau von Reben erfasst, vergrößerte er nach und nach den Besitz durch Ankäufe zusätzlicher Ländereien. Zwar sollten noch weitere 21 Jahre ins Land ziehen, bis das bekannte Weingut seinen ersten eigenen großen Burgunder abfüllte, doch das Warten hat sich gelohnt: Mit ihrem Markteintritt hat die Domaine für ihren stetig wachsenden Erfolg den Grundstein gelegt.

Die dritte Generation

Als 1957 Georges Roumiers Sohn Jean-Marie die Leitung der Domaine übernahm, erweiterte auch er nochmals die bestehende Anbaufläche durch den Erwerb weiterer Premier- und Grand Cru-Lagen. Unterstützend stand ihm bereits seit 1982 mit Christophe Roumier die nächste Generation der Familie zur Seite, ein Jahrzehnt darauf übernahm der Enkel des Gründers das Weingut komplett – und produziert seither jedes Jahr erneut Burgunder der Spitzenklasse.

Fokus auf Nachhaltigkeit

Aktuell verfügt die Domaine Georges Roumier über rund zwölf Hektar qualitativ hochwertige Anbauflächen. Mit 0,2 Hektar auf der Grand Cru-Lage Corton-Charlemagne ist hier nur ein minimaler Anteil weißen Chardonnay-Trauben vorbehalten – davon abgesehen liegt das Augenmerk des Winzers auf Pinot Noir. Und zudem auf einer konsequent naturnahen Arbeit im Rebberg. Zur Schonung und dem Erhalt der Flora und Fauna verzichtet das Weingut bei der Bewirtschaftung seiner Rebhänge auf den Einsatz von Kunstdünger und Herbiziden.

Auch im Keller liegt der Fokus auf natürlichen Verfahren. So wird der Fermentationsprozess ohne fremde Hefen gestartet, die Gärung selbst verläuft temperaturkontrolliert. Für maximal 24 Tage liegt der Most auf der Maische, der anschließende Ausbau erfolgt über eine Dauer von 15 bis 18 Monaten. Da neues Holz in der Regel in größerem Maße Einfluss auf das Traubenaroma nimmt, verwendet die Domaine fast ausschließlich alte Fässer, einzig bei den Grand Crus entscheidet sich der Kellermeister in Ausnahmefällen für eine 50%ige Nutzung. Bei allen Weinen wird vor der Flaschenabfüllung auf eine übermäßige Filtration verzichtet.

Vom Einstiegswein bis zu einem der höchst datierten Rotweine weltweit

Obgleich Ihnen fast das komplette Sortiment der Domaine Roumier exquisite Grand- und Premier Cru-Weine bietet, erhalten Sie auch einen qualitativ hervorragenden Bourgogne als Einstiegswein in die Welt der schweren und komplexen Pinot Noir-Burgunderweine mit ihrem hohen Lagerpotenzial. Wird auch jede Flasche des Weingutes höchsten Ansprüchen gerecht, gedeihen vor allem auf den Monopollagen Clos de la Bussière in Morey-Saint-Denis und Les Amoureuses in Chambolle-Musigny Reben für spätere Raritäten. Selbst in ertragreichen Jahren mit optimalen Witterungsbedingungen wird aufgrund der relativ kleinen Anbauflächen nur eine limitierte Anzahl von Flaschen abgefüllt – ein Grund, dass die Domaine diese Jahrgänge nur selten im freien Verkauf anbietet. Doch einfach so würden Sie sich den Grand Cru Musigny eventuell auch nicht bestellen, hätten Sie dazu die Möglichkeit. Denn maximal ein Fass wird jedes Jahr von dem Wein der Reben produziert, die auf der nur 0,1 Hektar kleinen Parzelle wachsen und Sie damit für eine Flasche gut und gerne 10.000 Euro über den Ladentisch reichen dürften. Ein kleiner Trost: Sie können sich dafür auch sicher sein, einen Originalwein zu erwerben. Denn sämtliche Flaschen, die das Weingut verlassen, enthalten einen RFID-Chip, über den sich mithilfe eines Smartphones die Weine zurückverfolgen lassen.

Die Domaine Georges Roumier verfügt aktuell über Lagen in Bonnes-Mares, Charmes-Chambertin und Ruchottes-Chambertin. Die Monopollage Morey St. Denis Clos de la Bussière befindet sich im Alleinbesitz der Familie. Die Auswahl der Weine ist noch größer als die Anzahl der Weinberge. So können Sie aus dem folgenden Angebot wählen:

● Grand Crus: Bonnes Mares, Musigny, Corton Charlemagne, Charmes Chambertin, Ruchottes Chambertin

● 1er Crus: Morey St. Denis Clos de La Bussière, Chambolle Musigny
sowie Chambolle-Musigny Les Cras, Les Amoureuses und Combottes

● Bourgogne

Außen anders, innen gleich

Wundern Sie sich nicht, dass nicht alle der genannten Abfüllungen unter dem Namen des Weinguts vermarktet werden. Aufgrund einschlägiger Gesetzesgrundlagen des französischen Erbrechts sind nicht nur Familienmitglieder Eigentümer der einzelnen Weinberge. So teilt sich Winzer Christophe Roumier die Parzelle für die Reben des Grand Cru Ruchottes-Chambertin mit einem außenstehenden Besitzer und etikettiert das Label dieser Flaschen daher mit seinem eigenen Namen und nicht dem der Domaine Georges Roumier. In den Flaschen selbst finden Sie unabhängig von ihrer Herkunftsbezeichnung in jedem Fall Burgunder der Spitzenklasse. Und diese sollten Sie sich unbedingt gönnen. Es muss ja nicht gleich eine der Raritäten für einen fünfstelligen Betrag sein…