Contratto
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Contratto – der Tradition verpflichtet
In der kleinen Ortschaft Canelli, mitten in der Appellation Moscato d’Asti im italienischen Piemont, liegt mit Contratto das älteste Spumante-Haus Italiens, eine der bekanntesten Sektkellereien weltweit – und eine der wenigen, die bei ihren Schaumweinen noch immer auf traditionelle Kellermethoden setzt.
Hoflieferant für Italien und England
Es war im Jahr 1867, als sich Giuseppe Contratto zur Gründung einer Schaumweinkellerei entschied und ihr seinen Namen gab. Von Beginn an legte er Wert auf hochwertigste Qualität – und eine ausschließliche Produktion nach dem Flaschengärverfahren der Méthode champenoise. Und schon bald zeigten seine strikten Vorgaben Erfolg. Contratto belieferte mit seinen Moscato- und Asti-Champagnern nicht nur das italienische Königshaus und den Vatikan, sondern exportierte ab 1900 jedes Jahr um die eine Million Flaschen nach Großbritannien und in dessen Kolonien. Noch heute wird der 1920 kreierte „Reserve For England“ hergestellt – wenn auch unter einem leicht anderen Namen. Gleichgeblieben ist die geringere Süße gegenüber Sorten aus der französischen Champagne. Seit dem Beschluss, ausschließlich dort hergestellte Abfüllungen als „Champagner“ kennzeichnen zu dürfen, werden bis in die Gegenwart sämtliche Contratto-Schaumweine mit dem Zusatz „Spumante Metodo Classico” versehen.
Zwei Konkurrenten
Eine Talfahrt unterbrach jedoch die zunächst und inzwischen erneut so erfolgreiche Geschichte der Sektkellerei im Nordwesten Italiens. Denn in den 1970er-Jahren begann die Region Franciacorta in der Lombardei, Langa mit ihren Spumanti-Weinen den Rang abzulaufen. Nach über 125 Jahren in Familienhand, verkauften die damaligen Besitzer daher Contratto 1993 an die Bocchinos, die sogleich mit der Renovierung des Gutshauses und Kellers begannen. Unter der Ägide der Önologin Marta Micca Bocchino verlagerte sich der Fokus allerdings von Schaum- auf Rotweine wie Barbera und Barolo – und fast schien es, als sei die Geschichte des Spumanti vorbei.
Neuer Besitzer, neues Glück
Doch jedem Ab folgt ein Auf: 2011 übernahm Giorgio Rivetti das Gut. Und der Eigentümer des La Spinetta beschloss, Contratto zurück zu seinen Anfängen zu führen und auf diesem Gelände ausschließlich perlende Weine zu keltern. Sogar die Etiketten unterzog er einer Veränderung, die seitdem Abbildungen von Plakaten aus der Art Déco-Zeit zieren: Ein weiterer Schritt in die Vergangenheit. Inzwischen leiten seine Söhne Marco und Andrea das Anwesen, dessen Keller sogar zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt wurde. Es geht die Sage, dass bis zu 200 Menschen täglich über fünf Jahre an den Tonnengewölben mit einer Gesamtfläche von gut 5.000 Quadratmetern gearbeitet haben sollen. Unglaubwürdig scheinen diese Zahlen nicht: Bis zu 30 Meter tief wurde in den Tuffsteinboden gegraben, um den Kathedrale-ähnlichen Weinkeller fertigzustellen, in dem rund 1,8 Millionen Flaschen Spumanti schlummern und dessen angegliedertes Weinmuseum Ihnen bei einem Besuch vor Ort einen Einblick in den lokalen Weinbau und die Vielfalt an Düften und Aromen gibt.
Zweite Gärung und Pas Dosé
Trotz der beeindruckenden Größe und Lage wurden innerhalb der vergangenen Jahre zwei umfangreiche Renovierungen durchgeführt, dank derer die technischen Anlagen für die Vinifizierung modernsten Möglichkeiten entsprechen. Eine konstante Temperatur von 12 bis 13 Grad Celsius mit ausgewogener Luftfeuchtigkeit ermöglicht eine langsame zweite Gärung und damit ein ebenso langes Ausreifen auf der Hefe – zwei Aspekte mit großer Bedeutung für die traditionelle Herstellungsmethode auf dem Weingut Contratto. Denn erst während der zweiten Gärung werden die Sekte nach der klassischen Methode gekeltert, wie sie bereits vor 150 Jahren durchgeführt wurden. Pas Dosé nennen Franzosen den Verzicht auf die Zugabe von Zucker – eine Methode, auf die Kellermeister Mauro Ferrero schwört und dank derer er perfekte trockene Schaumweine kreiert. Mindestens zweieinhalb Jahre reifen die Basisweine auf der Hefe, werden separat vinifiziert und acht Monate in temperaturgesteuerten Edelstahltanks gelagert. Gerüttelt wird per Hand, das Dégorgement sowie die Abfüllung werden maschinell vorgenommen und alle Flaschen am Ende mit echten Korken verschlossen. Ein weiteres Jahr ruhen die Spumanti noch in waagerechter Position bei 12 bis 15 Grad Celsius – erst dann werden sie zum Verkauf freigegeben.
Dreimal Cuvée, dreimal reinsortig
Etwa 40 bis 60 Jahre alt sind die Pinot Noir- und Chardonnay-Reben, die auf einer Gesamtfläche von 45 Hektar in Höhen zwischen 300 und 850 Metern über dem Meeresspiegel auf kalk- und lehmhaltigen Böden unter moderater Sonneneinstrahlung wachsen. Die Anbaumethode ist konventionell, die Ernten werden von Hand durchgeführt, die ausgesuchten Beeren in kleinen belüfteten Kisten in den Keller transportiert.
Sie haben die Wahl: Mit dem Millesimato Extra Brut entscheiden Sie sich für eine Kombination aus den jeweils besten Trauben des aktuellen Jahrgangs. Seit 1917 bereits wird ausschließlich in ausgezeichneten Jahrgängen „Millesimo“ gekeltert, ein Extra Dry Brut Riserva Speciale. Der Bacco d‘Oro wird nur innerhalb Italiens vertrieben. Er ist etwas süßer als die beiden anderen Cuvées, die in der Regel alle aus 80% Pinot Noir und dem verbleibenden Rest Chardonnay zusammengestellt werden. Drei reinsortige Spumanti mit Null Dosage finden Sie mit dem Chardonnay Blanc de Blancs sowie den For England-Abfüllungen Rosé und Blanc de Noir, die jeweils zu 100% aus Pinot Noir bestehen.
Ein intensives Aroma und eine besonders feine Perlage charakterisieren sämtliche Contratto-Spumantis, die sich am Gaumen stets harmonisch und fast herzhaft zeigen und durchaus mit Champagnern mithalten können. Die durchschnittliche Jahresproduktion liegt bei 200.000 Flaschen, von denen mehr als zwei Drittel ins Ausland exportiert werden.
Ergänzung der Schaumwein-Palette
Haben Sie nach der Verkostung der hervorragenden Schaumweine Lust auf mehr Contratto bekommen, dann probieren Sie die ebenfalls herausragenden Ergänzungen im Sortiment des Weinguts. Sowohl der Wermut als Aperitif als auch Fernet, ein italienischer Bitter, werden handwerklich nach alten originalen Rezepten aus den 1910er- und 1930er-Jahren hergestellt – als reine Naturerzeugnisse aus natürlichen Kräuterextrakten ohne künstliche Zusatzstoffe.