Château Clos Saint-Martin – die wahre Größe kommt von innen

1,3 Hektar – was die Konkurrenz zu Beginn belächelt haben mag, hat sich spätestens mit der Umstellung auf organischen Weinbau um das Jahr 2000 zu einem wahren Schatz in Saint-Émilion entwickelt. Das Anwesen selbst ist bereits 1850 gegründet worden und wird von der französischen Önologin Sophie Fourcade mit beratender Unterstützung durch Michel Rolland geleitet. Als Mitglied der Familie Reiffers liegt der Winzerin die Kultivierung von Reben im Blut: Bereits seit Mitte des 17. Jahrhunderts haben ihre Vorfahren den Weinbau im Département Gironde bedeutend geprägt. Bis vor einigen Jahren waren sie neben dem Château Clos St.-Martin auch im Besitz der anliegenden Weingüter Château Les Grandes Murailles und Côte de Baleau, legen seit deren Verkauf jedoch den ausschließlichen Fokus auf das Kleinod auf dem Kalksteinplateau von Saint-Émilion. Eine Entscheidung, die sich ausgezahlt hat: Für die Eigentümerin des Estates selbst ebenso wie für alle, die ihre erstklassigen Weine genießen.

Hoch oben und hoch hinaus

Dass Sophie Fourcade weiß, was sie tut, ist sogar offiziell belegt: Im Jahr 2012 wurde der kleine, aber feine Weinberg in die Grand Cru Classé mitaufgenommen, das ist die höchste Wein-Klassifikation in der gesamten Appellation Saint Émilion. Geschuldet ist dies der perfekten Kombination aus hoher Weinkunst am Berg und im Keller sowie einem ganz besonderen Terroir. Am höchsten Punkt des Saint-Émilion-Plateaus in Südwestausrichtung gelegen, von einer Natursteinmauer umgeben und einen Steinwurf von der namensgebenden Kirche Saint-Martin entfernt, wachsen die durchschnittlich 35 Jahre alten Reben des Château Clos Saint-Martin auf reinem Kalkstein mit einer leichten Lehmauflage.

Die rund zwei Drittel Merlot-, 15% Cabernet Franc- und 10% Cabernet Sauvignon-Trauben erfahren während ihres Wachstums allerbeste Pflege und Sorgfalt. Ausschließlich per Hand, mit möglichst wenig Eingriffen in die Natur und ohne chemische Düngemittel arbeiten die Weinbauer am Berg, bevor sie die Früchte nach der Lese noch einmal im Keller penibel selektieren und komplett entrappen. Vor der spontanen malolaktischen Vergärung bei 8°C erfahren die Trauben eine sechs- bis achttägige Kaltmazeration in offenen Holzfässern. Im Anschluss wird der Most 48 Tage hindurch in offenen neuen Eichenfässern vergoren und ruht anschließend für vier Monate mit zweimal wöchentlichem Umrühren auf der eigenen Hefe. Hat er so sein Volumen und Körper entwickeln können, erfolgen Ausbau und Reifung des Weines für etwa 20 Monate in neuen Eichenfässern sowie zu einem Fünftel in großen Amphoren.

Nicht täuschen lassen

Man soll ja nicht immer nur nach dem Äußeren gehen. Mag das Château Clos Saint-Martin mit seinen 1,3 Hektar Anbaufläche auch das kleinste klassifizierte Château in gesamt Saint-Émilion sein, zählen seine Erzeugnisse zur internationalen Spitze. Geben auch Sie dem Kleinen eine Chance und lassen Sie sich von Großem überraschen!