Clos Apalta | Domaines Bournet Lapostolle – ikonisches Weingut aus Chile
Die Geschichte des 1994 ins Leben gerufenen chilenischen Weinguts Clos Apalta beginnt bereits fast 170 Jahre zuvor im französischen Neauphle-le-Château mit der Gründung einer Frucht-Likörbrennerei: 1872 wagte Jean-Baptiste Lapostolle den Schritt in die Selbstständigkeit und sollte damit nicht nur den Grundstein für ein langjähriges Familienunternehmen legen, sondern auch den Ehemann seiner Enkelin zur Erfindung eines alkoholischen Getränkes inspirieren, das noch heute im wahrsten Sinne des Wortes in fast aller Munde ist.
Vom Fruchtlikör zum Rotwein
Als Sohn eines Weinhändlers war Louis-Alexandre Marnier schon immer den roten und weißen Trauben zugetan. Nach seiner Hochzeit machte er mit der Familie seiner Ehefrau – und damit der Cognac-Region – Bekanntschaft und war sofort von Brandys fasziniert. So wurde auch er tätig und erfand mit einer einzigartigen Mischung aus Cognac und einer seltenen Sorte Bitterorangen mit dem „Grand Marnier“ den seit diesem Zeitpunkt bis heute meist exportierten französischen Likör. Und auch er gab seine Leidenschaft weiter – allerdings zog es Urenkelin Alexandra Marnier Lapostolle sechs Jahre vor dem Jahrtausendwechsel nach Südamerika. Ihr Ziel: einen außergewöhnlichen Wein auf einem ikonischen Weingut zu produzieren, der ebenfalls weit über die Grenzen des Landes hinaus Bekanntschaft erlangen sollte. Wir nehmen es vorweg: Es ist ihr gelungen. Mit Clos Apalta fand sie ein Weingut, das sämtliche Voraussetzungen für das Wachstum aromatischer Trauben erfüllt. Mit Berater Michel Rolland an ihrer Seite begann sie mit der Herstellung hervorragender Rotweine, denen ihr Sohn Charles-Henri de Bournet Marnier Lapostolle und sein technischer Leiter Jacques Begarie nach der Übernahme des Weinguts im Jahr 2013 nochmals eine neue Dynamik verliehen.
Vielfältige Bodenzusammensetzung
Mitten im Colchagua-Tal in der Nähe des Flusses Tinguiririca und mit Blick auf die Ausläufer der Anden gelegen, unterscheidet sich das Mikroklima auf Clos Apalta merklich von den durchschnittlichen chilenischen Witterungsverhältnissen. Es mutet fast mediterran an, mit einem langen, trockenen Sommer und regenreichen Wintermonaten. Angelegt sind die einzelnen Parzellen auf dem rund 60 Hektar großen, nach Südosten ausgerichteten Weinberg wie ein Amphitheater. Die durchschnittlich 80 Jahre alten Rebstöcke, die bereits Ende des 19. Jahrhunderts aus Frankreich importiert wurden, wurzeln tief in kargen braunen, flachen, lehmigen oder auch mit Quarz versetzten Granitböden. Die Traubensorten Pied Franc, Carménère, Merlot, Cabernet Sauvignon und Petit Verdot werden sowohl an den Ausläufern der Hügelkette angebaut, als auch an flachen Hängen in einer Höhe zwischen 150 und 300 Metern über dem Meeresspiegel. Sie profitieren von einem natürlichen Wasserreservoir und gedeihen in einer hohen Dichte von rund 6.600 Pflanzen pro Hektar, ihre Erträge werden auf 45 Hektoliter pro Hektar begrenzt.
Komplexe Aromen, unterirdischer Komplex
Ungewöhnlich für den Weinanbau in Chile, setzten die Verantwortlichen auf eine natürliche Bodenbearbeitung mit Pflügen, Räuchern und Kompostieren und dem Fokus auf den Erhalt der Artenvielfalt. Seit 2009 ist das Estate biologisch zertifiziert. Die Vielfalt des Terroirs ergibt eine besondere aromatische Komplexität der Weine des Clos Alpaka, die Sie sich auf keinen Fall entgehen lassen sollten. Und zieht es sie einmal in die Ferne, so lohnt auch aus architektonischer Hinsicht ein Besuch des Anwesens: Es erwartet Sie ein unterirdischer Komplex aus insgesamt sieben Etagen, von dem einzig das in Zylinderform gehaltene Dach aus dem Berg hervorragt.