Durch seine Heirat mit einer Tochter der damaligen Eigentümerfamilie Ciacci wurde Graf Alberto Piccolomini d’Aragona nicht nur zum Hausherren, sondern trug auch zur Namensgebung des heutigen Weinguts bei. Einmal jedoch sollte es noch seinen Besitzer wechseln: Mitte der 1990er-Jahre erwarb Giuseppe Bianchini die Tenuta Ciacci Piccolomini von seiner ehemaligen Arbeitgeberin. Ein Glück nicht nur für ihn, sondern auch die internationale Weinwelt: War das Estate bis zur Übernahme durch den erfahrenen Landwirt nur ein Weingut von vielen, zählte es schon bald nach dessen Übernahme zu den renommiertesten und bekanntesten aller insgesamt rund 250 italienischen Brunello-Produzenten.

Ein Palast für Sangiovese-Trauben

Über zwanzig Jahre steckte Giuseppe Bianchini in Pflege seiner Klone und Vinifizierung seiner Trauben. Die zunächst nur vier Hektar Rebflächen erweiterte er durch Ankäufe nahe gelegener Besitze auf mehr als das Zehnfache, die ursprüngliche Kellerei um zwei moderne Anbauten, selbst die Etiketten für die Flaschen entwarf der leidenschaftliche Winzer selbst. Inzwischen führen Paolo und Lucia Bianchini das Estate bei Castelnuovo dell'Abate im Sinne ihres Vaters, mit der gleichen Leidenschaft und den identischen Qualitätsansprüchen fort.

Die Rebstöcke der Sangiovese-Traube gedeihen in der Nähe des Flusses Orcia auf südlich ausgerichteten Hügel-Parzellen in 240 bis 360 Metern Höhe auf Galestroböden aus blaugrauem Kalkmergel sowie neu erworbenen Hängen in Montecuccio mit dem typischen Terroir der Gemeinde Montalcino.

Nach der sorgfältigen Lese werden die Trauben zunächst im historischen Kellergewölbe des Palazzo selbst verarbeitet, bevor sie in den beiden neu errichteten Weinkellern in französischen Barriques, slawonischen Eichenfässern vinifiziert werden.