Château Roc de Cambes – Qualität von der falschen Seite

Château Roc de Cambes liegt gegenüber von Margaux auf der rechten und damit “falschen” Flussseite der Gironde im berühmten Weinanbaugebiet Bordeaux. So heißt es. Oder besser: So hieß es, seit die Klassifikation 1855 den ehemals großartigen Ruf der Appellation zerstörte und bis erst vor einigen Jahren auch Kritiker und Weinexperten schließlich nicht mehr umhin kamen, den Abfüllungen aus der bislang wenig renommierten Region Tribut zu zollen. Einer der Ersten, der diese hohe Qualität erfüllte, war François Mitjavile. Und noch immer gehören die Weine seines Anwesens zu den ganz Großen – in ganz Frankreich.

Bäuerlich oder natürlich?

Es schlug das Jahr 1987, als sich François und Malou Mitjavile zum Erwerb des Château Roc de Cambes in der Côtes de Bourg entschieden. Es dauerte Jahre, bis die Nachbarn der neuen Besitzer den zunächst als rückschrittlich und bäuerlich betrachteten Weinbaumethoden des Ehepaares Verständnis entgegenbrachten. Und Jahrzehnte, bis endlich alle Vorurteile über das Terroir und die Art von Anbau- und Weinbereitung des Winzers der verdienten Anerkennung Platz machten. Als einer der Ersten gewährte er Boden und Reben Respekt, bewirtschaftete den Weinberg in Einklang mit der Natur und ließ seine Weine über zwei bis drei Jahre in Fässern aus Edelholz ruhen, um ihnen Zeit zur Entwicklung zu geben.

Das Weinwunder von Bordeaux

All dies führte nach all der Zeit dazu, dass das Château Roc de Cambes mit seinen Besitzern und seinen Abfüllungen als Weinwunder von Bordeaux bezeichnet wurde. Und dieses Wunder sollten Sie sich nicht entgehen lassen! Alle drei Weine des Anwesens basieren auf einer Mischung aus Merlot und Cabernet Franc. Mit der Domaine de Cambes entscheiden Sie sich für einen frischen Wein, dessen Trauben an sonnigen Hängen auf lehm-sandigem Boden wachsen. Den Roc de Cambes sollten Sie nach Empfehlung seines Winzers zwischen zehn und 20 weiteren Jahren im Keller reifen lassen. Und mit dem Tertre Roteboeuf gönnen Sie sich einen wahrhaft außergewöhnlichen Blend, der sich hinter den großen klassifizierten Gewächsen in Bordeaux definitiv nicht verstecken muss. Sondern diese – im Gegenteil – nicht unwahrscheinlich bei einer Blindverkostung noch übertreffen könnte.