Château Pichon Longueville Baron – Hochzeitsgeschenk vom Vater der Braut

1689 erwarb der damalige Weinhändler Pierre Desmezures de Rauzan einige Rebhänge in der französischen Anbauregion Pauillac und gründete mit ihnen das Estate Enclos Rauzan. Die Freude sollte allerdings nur fünf Jahre anhalten, denn das Estate wurde Teil der Mitgift, die er im Rahmen der Hochzeit seiner Tochter Thérèse ihrem Ehemann Baron Jacques Pichon de Longueville überließ. Das Paar änderte den Namen des Weinguts in Château Pichon Longueville Baron und als genau dieses blieb es im Familienbesitz, bis es 1933 zunächst von Familie Bouteiller erworben und 1987 von dieser schließlich an die AXA Millésimes verkauft wurde, einer Tochterfirma des bekannten französischen Versicherungsunternehmens AXA. Die damals neuen, noch heutigen Besitzer riefen sogleich einen Architekturwettbewerb ins Leben, der in einer umfassenden Neugestaltung der Gär- und Lagerräume im Keller sowie einer Renovierung des 1851 errichteten Schlosses mündete. 

Hervorragende Klima- und Bodenbedingungen

Die Reben des Château Pichon Longueville Baron wachsen auf einem prestigeträchtigen Terroir mitten in der Appellation Médoc am linken Ufer der Gironde. So profitieren sie von einem fast maritimen Klima ebenso wie von Böden mit quartären Kiesablagerungen und groben Sandkörnern, die im Zusammenspiel Regenwasser sowohl perfekt speichern als auch bedarfsgerecht abfließen lassen. Bepflanzt ist der 75 Hektar messende Weinberg mit durchschnittlich 35 Jahre alten Rebstöcken, die auf separaten Parzellen durch nachhaltige Anbaumethoden gepflegt werden und sich in 66% Cabernet Sauvignon, 28% Merlot, 5% Cabernet Franc sowie 1% Petit Verdot aufteilen. Auf der historischen Parzelle „Butte de Pichon Baron“ wachsen ausschließlich Trauben der ältesten Reben für den Grand Vin Château Pichon Baron Deuxième Grand Cru Classé, der noch im Keller eine Reifezeit von mehr als 40 Jahren vorweisen kann, ohne an Qualität einzubüßen. Er wurde bereits 1694 vom Vater der Braut produziert und gilt als Flaggschiff des 1855 als Deuxième Grand Cru Classé eingestuften Bordelaiser Weinguts. 

Zwei Zweitweine

Ebenfalls im modernen unterirdischen Fasskeller reifen die beiden Zweitweine des Anwesens: Les Griffons de Pichon Baron wird seit 2012 produziert und kann noch für gut und gerne 20 Jahre gelagert werden, der Les Tourelles de Longueville für rund 15 weitere Jahre. Sein Name geht auf die beiden Türme zurück, die gemeinsam mit dem Schloss erbaut wurden und noch immer das architektonische Zentrum auf dem Weingut bilden. Die jährliche Gesamtzahl der Flaschen ist limitiert, ein Erwerb zumindest einer Flasche aufgrund der hohen Qualitätsstandards der roten Cuvées unbedingt empfehlenswert.