Château Peyrabon – Authentizität als Qualitätsmerkmal

Mitten im saftigen Grün der hügeligen Landschaft des Weinanbaugebiets Haut-Médoc, nahe Saint-Sauveur en Médoc und nur wenige Kilometer von Pauillac entfernt, finden Sie die sorgfältig ausgerichteten Rebreihen des Château Peyrabon sowie sein prächtiges Herrenhaus im Renaissancestil mit den 200 Jahre später hinzugefügten, im Originalzustand erhaltenen vier Türmen und dem idyllischen Schieferdach.

Eigentumswechsel und Investitionen

Die ersten schriftlichen Aufzeichnungen über das Anwesen stammen aus dem Jahr 1766 vom Kartografen König Ludwig XV. Damals gehörte das Château Peyrabon noch der Gemeinde Saint-Sauveur-Pauillac, erst 1821 ging es mit François Badimont in private Hände über. Der neue Eigentümer investierte in umfangreiche Renovierungsarbeiten, die vom nachfolgenden Besitzer Arnaud Armand Roux fortgesetzt wurden. Vor allem aber etikettierte der findige Kaufmann seine Abfüllungen eigenmächtig als Cru Classé und verkaufte sie direkt an den Adel, bevor der Schwindel aufflog. In der berühmten Klassifizierung von 1855 erhielt das Weingut nur die Einstufung als gewöhnlicher Cru Bourgeois.

Wir machen einen Sprung ins 20. Jahrhundert, in dem zwei Generationen der Familie Babeau von 1958 bis 1998 ihre gesamte Arbeit da hineinsteckten, die von der bitteren Frostperiode 1956 befallenen Rebstöcke wieder zum Leben zu erwecken bzw. die Weinanbaufläche des Château Peyrabon neu zu bepflanzen. Im Zuge dessen renovierten Sie auch Bottichraum und Keller und tätigten Zukäufe benachbarter Grundstücke. Gegenüber den Investitionen des nachfolgenden Besitzers allerdings nahm sich ihr Einsatz fast gering aus: Der Bordelaiser Unternehmer Patrick Bernard soll zwei weitere Millionen Euro in die Modernisierung des Anwesens gesteckt haben. Davon profitierte zunächst die französische Weinhandelsgruppe Millésima und seit Herbst 2022 die heutigen Inhaber des Weinguts, Familie Castéja. Mit dem Château Peyrabon haben sie ihr Portfolio an Anwesen in Pauillac und Haut-Médoc erneut erweitert, das Management des Anwesens Xavier Michelet übertragen und den renommierten Önologen Éric Boissenot als Berater engagiert.

Vier rote Rebsorten

Das linke Ufer der Bordeaux-Region mit seinen entwässernden Böden, dem lehmigen Unterboden mit Kies aus der Garonne und der Fähigkeit, Wärme zu speichern, gilt als bevorzugtes Terroir von Cabernet Sauvignon. So wachsen die Reben dieser roten Traubensorte auch auf 57% der Gesamtfläche, des Weiteren 35% Merlot, 5% Cabernet Franc sowie 3% Petit Verdot. Diese präzise Aufteilung beruht auf genauesten Untersuchungen des Terroirs durch ein technisches Team, aufgrund derer der Weinberg des Château Peyrabon in 34 an das Schloss angrenzende Parzellen untergliedert wurde. Jede einzelne Rebsorte soll so die Besonderheiten der Böden und Lagen zum Ausdruck bringen – unterstützt durch die sorgfältige Arbeit der rund fünfzehn Mitarbeiter mit größtmöglichem Respekt für die Umwelt. Von Mai bis August beschneiden, entknospen und entlauben sie die Rebstöcke, bevor sie die Trauben zwischen Ende September und Anfang Oktober von Hand lesen. Dies allerdings erst, sobald das sogenannte Beeren-Flashing-System mit seiner innovativen Multiplex-Technologie die Reife der jeweiligen Trauben bestätigt hat. Zudem erfolgt noch während der Ernte eine erste strenge Selektion im Weinberg, die im Keller durch eine optische Sortierung nochmals präzisiert wird.

Moderne Kellerarbeit

Parzellenweise werden die Beeren sodann in Bottichen oder Fässern vinifiziert. Die Mazeration erfolgt über 15 bis 24 Tage in thermoregulierten Beton- und Edelstahltanks, die malolaktische Gärung in Fässern. Dank eines Selbstregulierungssystems wird die Lufttemperatur konstant auf 14 Grad Celsius gehalten. Der 1.200 Quadratmeter messende Keller ist auch optisch an die Weinbereitung angepasst: Der Steinton soll an das Eichenholz der Fässer, die Ockerfarbe an den produzierten Wein erinnern.

Gesamtproduktion von 302.500 Flaschen

Drei Weine werden auf dem Château Peyrabon produziert. Der gleichnamige Erstwein Cru Bourgeois Haut-Médoc wird in durchschnittlich 150.000 Flaschen pro Jahr abgefüllt. Zuvor reift er über 14 Monate in zu einem Viertel neuen französischen Eichenfässern und enthält primär Cabernet Sauvignon und Merlot zu unterschiedlichen Anteilen. Cabernet Franc und Petit Verdot sorgen für die letzte Nuance eines vollkommen runden Geschmackserlebnisses. Ausschließlich für den Cru Bourgeois Château La Fleur Peyrabon werden Trauben von durchschnittlich 23 Jahre alten Reben einer fünf Hektar großen Rebfläche der prestigeträchtigen Appellation Pauillac verwendet. So müssen Sie hier schneller sein: 32.500 Flaschen gehen jedes Jahr in den Handel. Auch dieser Wein reift über 14 Monate in französischen Eichenfässern, von denen jedoch gut die Hälfte neu ist. Schließlich gibt es mit dem Château Pierbone einen Drittwein, der zwar nicht den Namen, dafür aber die Handschrift der Winzer des Château Peyrabon widerspiegelt. Die Zusammensetzung in den rund 120.000 produzierten Flaschen pro Jahr variiert saisonabhängig, steht jedoch stets in der Tradition typischer Bordeaux-Weine. Sie haben also die Wahl. In jedem Fall entscheiden Sie sich für einen hervorragenden Wein, der die roten Rebsorten des Château Peyrabon in ihrer Fülle und Authentizität perfekt widerspiegelt.