Château Olivier – mit Familie Bethmann kam das Ansehen

Im zwölften Jahrhundert bereits beginnt die spannende Geschichte des Château Olivier, die neben Tributen an die damaligen Könige auch zwei Hochzeiten beinhaltet, durch die das Anwesen jeweils als Mitgift der Töchter an ihre jeweiligen Ehemänner überging. Nach der Bewirtschaftung unter anderem durch Baron von La Brède und Baron de Montesquieu übernahm 1886 schließlich die Bordelaiser Weinfamilie Bethmann die Geschicke der berühmten Weinberge. Unter ihnen wurden sowohl der rote wie auch der weiße Wein des Château Olivier 1953 als Grand Cru klassifiziert.

Geologische Untersuchung abgeschlossen

Inzwischen leitet Alexandre de Bethmann das Weingut, allerdings gemeinsam mit zahlreichen helfenden Händen. So zeichnet Laurent Lebrun für das Management verantwortlich und Miguel Fisac Ramon für den Weinberg, während die Aufsicht im Keller dem Önologen Damien Bielle obliegt. Gemeinsam produzieren sie in gut zehn Kilometern Entfernung von Bordeaux auf einem einzigartigen Terroir der Appellation Pessac-Léognan hervorragende Rot- und Weißweine.

Über 210ha erstreckt sich das Grundstück des Château Olivier mit seinen weitläufigen Wiesen und jahrhundertealten Eichen. Die durchschnittlich 20 Jahre alten Weinberge selbst nehmen ein gutes Viertel der Gesamtfläche ein. Nach einer maßgeschneiderten geologischen Untersuchung des Terroirs wachsen inzwischen auf 45 Hektar die roten Rebsorten Merlot und Cabernet Sauvignon zu je 45% sowie Cabernet Franc zu 10% auf kompakten Kiesböden mit kräftigem Mergel. Die weißen Trauben wurden auf den verbleibenden zehn Hektar Anbaufläche auf Parzellen mit tonhaltigem Kalkstein gepflanzt. Hier nimmt mit 55% Sémillon den größten Bereich ein, gefolgt von 40% Sauvignon Blanc sowie 5% Muscadelle. Auf beiden Arealen stehen die Rebstöcke mit 7.000 bis 10.000 Pflanzen pro Hektar dicht aneinander.

Zwei Namen, vier Weine

Traditionelles Entlauben und eine manuelle Ernte sind obligatorisch auf Château Olivier, der Sortierung am Tisch folgt eine einjährige Reifezeit in zu 40% neuen Holzfässern. Neben dem nach dem Anwesen benannten Grand Cru-Flaggschiff bieten Ihnen die Winzer mit dem Le Dauphin d’Olivier einen nicht minder hervorragenden Grand Vin-Zweitwein. Bei beiden Abfüllungen können Sie zwischen Rot und Weiß wählen – und dies hoffentlich noch für eine Weile. Doch das Rebmaterial wird knapp. So haben sich die Verantwortlichen des Château Olivier bereits 2008 einer Weingüter-Gemeinschaft aus Bordeaux angeschlossen, die im Fall der Fälle die Anerkennung ihrer eigenen Sémillon-Rebstöcke fordert. Noch aber ist es nicht so weit, noch können Sie die originalen Trauben genießen – und das sollten Sie unbedingt auch tun!