Château Monbrison – vom Bauernhof zum Qualitätsweingut

Das prestigeträchtige Weingut mitten in der Appellation Margaux war ursprünglich schlicht ein Bauernhof, der an das Château d’Arsac der Winzerfamilie De Ségur angrenzte. Doch 1749 wurde das Grundstück aufgrund einer Erbschaftsanweisung um 50 Prozent eines klassifizierten benachbarten Weinbergs erweitert – und gelangte in dieser Form in die Hände von Monsieur de Monbrison. Und dieser wiederum zögerte nicht lange, schuf aus der Farm ein Weingut und ehrte es mit seinem Namen.

Ikonen von Margaux

Der Name ist geblieben, die Besitzer des Château Monbrison haben umso häufiger gewechselt. Selbst Anwälte und Politiker widmeten sich in ihrer Freizeit den Rebhängen am linken Ufer von Bordeaux und 1922 erwarb mit Robert Meacham Davis sogar ein US-amerikanischer Künstler und Journalist das historische Weingut. Seine Nachkommen waren die ersten, die ihre Weine auch komplett auf dem eigenen Grundstück abfüllten. Nach einer Auszeit zwischen dem Beginn des Ersten Weltkrieges und 1963 übernahm die nächste Generation. Mit Laurent Von Der Heyden liegt die Leitung noch immer in den Händen derselben Familie. Und mit Unterstützung des beratenden Önologen Eric Boissenot wissen diese Hände, was sie tun: Inzwischen gelten die ausgezeichneten Weine des Château Monbrison als Meisterstücke der Appellation und sind Inbegriff großartiger Weine aus Margaux.

Auf dem Weg zur Biodynamik

Über etwas mehr als 13 Hektar erstreckt sich der zusammenhängende und in zwei Parzellen getrennte Weinberg des Château Monbrison auf der Hochebene des Poujeaux und damit der höchsten der Appellation. Auf großartigem Terroir aus Pyrenäenkies gedeihen über 35 Jahre alte Reben roter Sorten: Die Hälfte der Anbaufläche ist Cabernet Sauvignon gewidmet, ein knappes Drittel entfällt auf Merlot, dem wiederum mit 15% Cabernet Franc und weiteren 5% Petit Verdot folgen. Aufgrund der hervorragenden Bodenbeschaffenheit und der Lage zwischen der Gironde-Mündung und dem Atlantischen Ozean profitieren alle Rebstöcke von einer optimalen Entwässerung – und einem nachhaltigen Anbau. Bereits mit dem „High Environmental Value“ der Stufe 3 biologisch zertifiziert, experimentieren die Verantwortlichen aktuell mit Methoden der Biodynamik. Die Weinbereitung erfolgt auf traditionelle Art mit zweimaligem Aufpumpen am Tag bei starker Belüftung, die alkoholische Gärung wird temperaturkontrolliert und die Vinifizierung mit hoher Sorgfalt in Edelstahltanks vorgenommen. Zwischen einem und eineinhalb Jahren reifen die Weine in hälftig alten und neuen Fässern aus französischem Eichenholz.

Nach dem Besten streben

Elegant und komplex zugleich werden die Abfüllungen des Château Monbrison allgemein als beste nicht-klassifizierte Margaux-Weine gewertet. Doch so viel Lob die Eigentümer für ihre roten Bordeauxweine, dem Flaggschiff Château Monbrison und dem Zweitwein Bouquet de Monbrison, auch erhalten, ruhen sie sich auf diesen Lorbeeren nicht aus. Permanent erwägen sie mögliche Optimierungen auf dem Weinberg und im Keller und gelten mit dem hohen Maßstab, den sie an sich selbst setzen, für viele Winzer im Margaux als Vorbild.