Château Le Prieuré – edler Wein aus historischem Kloster

Im Mittelalter wurde auf den Ländereien von Fongaban primär Getreide und Kräuter angepflanzt, Wein ausschließlich entlang verschiedener Wegführungen außerhalb der Stadt. Dies änderte sich, als Familie Berthomieu de Meynot 1686 „Les Menuts“ erwarb und mit Etienne die nächste Generation 1750 das Grundstück um „La Clotte de Bousson“ erweiterte.

Mehrfache Besitzerwechsel

Als eine der zur damaligen Zeit angesehensten Familien der Region vergrößerten die Inhaber des Weinguts bis zum Beginn der Reblauskrise im späten 19. Jahrhundert ihr Anwesen stetig. 1897 veräußerten sie es an Joseph Brisson, der seinerseits die Rebflächen in Fongaban und Bergat erweiterte und so das Château Le Prieuré ins Leben rief. Unter der Leitung seiner Tochter Madeleine mit Ehemann Baron Louis Guichard erhielt das Estate 1954 die Grand Cru-Klassifizierung, später übernahmen zunächst Sohn Olivier bis 2004 und im Anschluss dessen Tochter Aline mit Gatte Paul Goldschmidt für weitere 13 Jahre die Leitung des Anwesens. Es folgte die Übernahme durch Artémis Domaines, unter dem das Château Le Prieuré 2018 eine Zertifizierung für nachhaltige Bewirtschaftung erhielt. Zwei Jahre später erfolgte dann der endgültige Erwerb durch Les Terroirs de Suravenir. Bis heute hält die Tochtergesellschaft der Arkéa Finanzgruppe die Eigentümerrechte an dem gut sechs Hektar großen Weingut auf dem Kalksteinplateau von Saint-Émilion.

Terroir-spezifische Bewirtschaftung

In 19 verschiedenen Parzellen auf einer maximalen Höhe von 90 Metern über dem Meeresspiegel ist der Weinberg des Château Le Prieuré aufgeteilt. Er liegt zum Großteil auf einem Plateau fein strukturierter Böden aus Castillon-Kalkstein und Lehm und bietet mit seiner hauptsächlich südlichen Ausrichtung einen einmaligen Blick über das Dordogne-Tal. Hier gedeihen zu 80% Merlot-Reben, der verbleibende Rest ist mit Cabernet Franc bepflanzt. Das Durchschnittsalter aller Rebstöcke beträgt aktuell gut drei Jahrzehnte.

Um ihren Anspruch an den perfekten Ausdruck des Terroirs in ihren Weinen zu garantieren, setzen die verantwortlichen Betreiber des Anwesens, wie auch bereits ihre Vorgänger, auf ein Gleichgewicht zwischen Weinstöcken, Boden und Umwelt. Seit 2015 erfolgt die Bewirtschaftung biodynamisch, um zugleich für eine künftige Stabilität der Pflanzen gegenüber klimatischen Veränderungen und Pilzbefall zu sorgen. Durch den Einsatz von Kräuterteesorten und Pflanzenextrakten nach den Prinzipien der Phytotherapie soll die biologische Vielfalt im Boden erhalten werden, weitere Maßnahmen umfassen die Aussaat von Hülsenfrüchten, das Eingraben von Gras zwischen den Rebreihen, Richtlinien zum Ausdünnen sowie die Verwendung organischen Düngers und ein Umpflügen des Bodens mit Pferd statt Traktor. Bei der Weinbereitung im Keller wird so viel Energie wie möglich eingespart, Abfälle weitestgehend recycelt. 2018 erhielten die Eigentümer des Château Le Prieuré mit HVE Level 3 sowie ISO 14 001 im Rahmen des Umweltmanagementsystems für Bordeaux-Weine gleich zwei Zertifizierungen für ihren ökologischen Weinanbau.

Sorgfalt bei Lese und Kelterung

Die gelesenen Trauben werden in Kisten mit einem maximalen Fassungsvermögen von zehn Litern sorgsam in den Keller gebracht. So gelangen sie unbeschädigt zur zweiten und dritten Sortierung, die einmal vor sowie erneut nach dem Abbeeren im Bottichhaus vorgenommen wird. Die Vinifizierung erfolgt in temperierten Betontanks, die Extraktion durch sanftes Überpumpen. Des Weiteren werden Holzfässer aus neuer Eiche mit mäßiger Röstung sowie Tonamphoren verwendet, die Länge der Reifung richtet sich nach dem jeweiligen Jahrgang der beiden Weine Château Le Prieuré sowie Délice Le Prieuré und beträgt zwischen zwölf und 15 Monate. Sowohl mit dem Erst- als auch dem Zweitwein entscheiden Sie sich für voll aromatische, hochqualitative Abfüllungen. Genießen Sie sie!