Château Le Gay – Prunkstück im Pomerol

Noch im 19. Jahrhundert hörte das Anwesen auf den Namen Domaine du Gay, bei ihrem Verkauf an die französischen Schwestern Marie and Thérèse gut einhundert Jahre später hatte sich die „Domaine“ aber bereits zu „Château“ gewandelt. So besaßen die neuen Besitzerinnen gleich zwei Schlösser, denn auch das Château Lafleur fiel unter ihr Eigentum. Das Château Le Gay haben sie allerdings in ihrem Namen von Jean-Pierre Moueix verwalten lassen, auch noch unter der Leitung ihres Neffen Jacques Guinaudeau blieb es in seiner Verantwortung – bis sich im Jahr 2002 mit dem Ankauf durch Catherine Péré-Vergé alles änderte und das bislang erfolgreichste Kapitel in der Geschichte des Weinguts auf dem Pomerol-Plateau begann.

Größere Fläche, geringere Erträge

Obgleich die neue Besitzerin zu jenem Zeitpunkt bereits die Verantwortung für die Châteaux la Violette, Montviel und Tristan trug, nahm sie sich die Zeit und vergrößerte die Anbaufläche ihres neuesten Schmuckstücks. Zugleich rekultivierte sie den übernommenen Weinberg und engagierte Michel Rolland als fachlichen Berater. Auf insgesamt 10,5 Hektar verteilen sich seitdem die Rebstöcke, an denen zu 90% Merlot-Trauben und zu 10% Cabernet Franc-Beeren reifen. Sie alle wachsen auf einer Bodenkomposition aus Kies, Lehm und Ton und werden mittlerweile von ihrem Sohn Henri Parent gepflegt. Sie stehen in höchst unterschiedlicher Dichte von 5.500 bis 9.500 Pflanzen pro Hektar aneinander und sind teils sehr jung, teils bereits weit über 50 Jahre alt. Sämtliche Erträge werden bewusst gering gehalten, die Bewirtschaftung erfolgt nach nachhaltigen Gesichtspunkten.

Alter Grand Vin, junger Zweitwein

Über 250 Fässer beherbergt der Keller des Château Le Gay, vinifiziert werden die Weine unter Verwendung von Mikrovinifikationsmethoden vollständig in neuem Holz aus französischer Darnajou-Eiche. Nach einer Reifezeit von rund eineinhalb Jahren werden die Weine abgefüllt: neben dem Grand Vin auch der Zweitwein Manoir de Gay, für den primär die Früchte junger Rebstöcke verwendet werden. Insgesamt rund 23.000 Flaschen gehen im Jahresdurchschnitt in den Verkauf. Mindestens eine von ihnen sollten Sie sich unbedingt sichern!