Château Le Dôme – individuelle Handschrift eines ungewöhnlichen Winzers

In Nigeria erblickte er das Licht der Welt, in England wuchs er auf und seinen Ausbildungsabschluss machte er in Petrochemie. Trotz dieser chemischen Ausrichtung zählt Jonathan Maltus bereits seit Jahren unbestritten zu den ganz großen Winzern des französischen Weinanbaugebietes Bordeaux. In Saint-Émilion fand der Wein-Autodidakt, was er suchte: 1996 produzierte er den ersten Jahrgang seines Château Le Dôme auf dem gleichnamigen Anwesen mit einer Rebfläche von nur drei Hektar.

Zeitgenössische Architektur

Mag der Weinberg auch klein sein, waren die Investitionen nach dem Erwerb des Anwesens waren dafür umso größer. Erst vor einigen Jahren wurden die von niemand Geringerem als dem britischen Stararchitekten Sir Norman Foster entworfenen Gebäude fertiggestellt: mit neuen Empfangs- und Verkostungsräumen, Konferenzbereichen und Entertainment-Einrichtungen – vor allem aber mit höchst innovativen Anlagen zur Weinherstellung in einem Keller, der die Lage des Château Le Dôme mitten in einer UNESCO-Weltkulturerbe-Region perfekt mit visionären Design kombiniert. Wie ein Raumschiff wirkt die Kuppelform mit ihrem Durchmesser von vierzig Metern von außen, aus ausschließlich nachhaltigen Materialien und für eine natürliche Kühlung teils direkt unter der Erde erbaut. Zur Gewährleistung einer kontrollierten Reifung lassen sich insgesamt zwölf präzisionsgesteuerte Weinbereitungsbehälter einzeln drehen, in einem angeschlossenen önologischen Labor wird stetig an neuen Vinifizierungsmethoden gearbeitet. Denn dies war schon immer das Markenzeichen des außergewöhnlichen Winzers: allen anderen durch avantgardistische Anwendungen einen Schritt voraus zu sein.

Garagenwein als Vorbild

Als eine der wichtigsten Stimmen der sogenannten Garagenbewegung der 1990er-Jahre bewies Jonathan Maltus, dass große Weine nicht durch historische Anwesen entstehen, sondern durch ein besonderes Gespür für das Terroir – und für die Trends der Zeit. Und noch immer verbinden er und sein Team Enthusiasmus, Talent und Weitsicht, die Weine des Château Le Dôme stehen denen vieler Premier Cru Classé-Weingüter qualitativ in nichts nach. Mit rund 80% sollen hier anteilig an der Weinbergsgröße die meisten Cabernet Franc-Reben aller Bordelaiser Weingüter gedeihen. Das verbleibende Fünftel Anbaufläche ist mit Merlot bestückt, von beiden Traubensorten finden Sie junge, aber auch alte Pflanzen am Weinberg vor, die Anbaumethoden sind HEV 3-zertifiziert. Entsprechend nehmen die Verantwortlichen hier zweimal im Jahr eine schrittweise Entblätterung vor, maximal vier Beerentrauben pro Rebe sorgen für eine hohe Konzentration und ein volles Aroma der Weine. 

Wenig, aber gut

Nach der Ernte werden die Früchte zunächst einer Kaltmazeration unterzogen und im Anschluss in Edelstahltanks und Holzfässern vinifiziert. Bereits vor Jahren erhielt der ungewöhnliche Winzer einen Orden des Britischen Empires für seine ebenso ungewöhnliche, doch umso wirkungsvollere Weinherstellung. Aufgrund der geringen Anbaufläche und hohen Ertragsbeschränkung sind die Abfüllungen des Château Le Dôme limitiert – ein Erwerb lohnt daher auch, sollten Sie nicht sofort die Weinkunst von Jonathan Maltus genießen wollen. Denn die rote Cuvée ist über eine lange Zeit lagerungsfähig, ohne an ihrer Qualität einzubüßen.