Château Larrivet Haut-Brion – in vielerlei Hinsicht außergewöhnlich

In den gut 200 Jahren seines Bestehens hat das malerische Anwesen in der Bordelaiser Appellation Pessac-Léognan insgesamt fünf Namen getragen – von Château de Canolle über La Rivette, Château Brion-Larrivet und Château Haut-Brion Larrivet, bis es 1941 seine noch heute verwendete Bezeichnung erhielt. Vieles spricht dafür, dass es diese auch weiterhin behält, denn ein erneuter Eigentümerwechsel ist nicht abzusehen. Und dies ist nicht nur den Weinen geschuldet, mit denen die Besitzer des Château Larrivet Haut-Brion Erfolge feiern, sondern auch ihrem Angebot an ungewöhnlichen Einblicken in die Geschichte des Schlosses und des französischen Weinanbaus.

Seit 35 Jahren familiär geführt

Mit der letzten Namensänderung ging auch eine Veränderung in der Bewirtschaftung der Weinberge und des Kellers einher. Neueigentümer Jacques Guillemaud beendete mit seinem Erwerb des Anwesens dessen jahrelangen Durststrecke und sorgte über knapp vier Jahrzehnte für einen kontinuierlichen Aufschwung. 1987 schließlich übernahmen Philipp und Christine Gervoson die Leitung – ohne jegliche önologische Ausbildung, aus reiner Liebe zum Land und mit dem festen Vorsatz, ein kleines Juwel mitten im großen Bordeaux zu schaffen. Mithilfe von Kellermeister Bruno Lemoine und dem beratenden Önologen Michel Rolland ist ihnen dies gelungen. Nach über 30 Jahren konnten sie so ein Weingut an ihre drei Töchter übergeben, dessen Erzeugnisse mittlerweile zu den besten nicht-klassifizierten Weinen der Graves-Region zählen. Den Hut auf hat dabei in gleich doppelter Hinsicht Emilie Gervoson, die ihre leitende Funktion auch optisch stets durch eine markante Kopfbedeckung unterstreicht. Der Harmonie innerhalb der Familie ist dies nicht abträglich: Das Château Larrivet Haut Brion lebt nicht zuletzt von der entspannten Atmosphäre und gemeinsamen Leidenschaft aller helfenden Hände.

Über 70 Hektar für Rot und Weiß

Passion und Präzision garantierten jede Saison erneut ein außergewöhnliches Qualitätsniveau der roten und weißen Weine, die alle auf ihre Art mit einer eigenen Handschrift das jeweilige Mikroklima des einzigartigen Mosaik-Terroirs widerspiegeln. Von den rund 100 Hektar Land entfallen 72,5 Hektar auf Anbauflächen für Merlot, Cabernet Sauvignon und Cabernet Franc sowie die weißen Reben Sauvignon Blanc und Semilion Blanc. All ihre Wurzeln schlagen sich in Kiesböden, die teils vermehrt mit Sand, teils vor allem mit Ton durchzogen sind und die Beeren so mit allen erforderlichen Nährstoffen für reife, volle Aromen versorgen.

Besucher sind willkommen

Doch nicht nur den Weinbergen und der Weinbereitung im Keller gehört die Aufmerksamkeit der „Tres Demoiselles“. Denn mindestens ebenso beliebt wie seine Weine sind die angebotenen Führungen durch den von Weingärten umschlossenen Park und das historische Kellergewölbe des Château Larrivet Haut-Brion. Als weltweit erster Garten inmitten eines laufenden Weinbetriebs eröffnet eine Tour durch den Jardin Millésimé den Besuchern die gesamte Welt des Weins: Unzählige alte und neue Rebsorten zeugen von der spannenden Geschichte der Önologie. Im Keller geht es nicht weniger beeindruckend zu: Inzwischen eine symbolträchtige Sammlung und jeweils einzigartig und farbenfroh von Künstlern gestaltet, wurden die großen Betoneier noch zu Beginn des Jahrtausends zur Herstellung der Weißweine des Châteaus genutzt.

Sie haben die Wahl!

Es mögen zwar drei Schwestern sein, doch nur zwei Weine tragen das Etikett der „Les Demoiselles de Larrivet Haut-Brion“ – einer in Rot und einer als weiße Abfüllung. Ebenfalls in beiden Farben erhalten Sie das Flaggschiff Château Larrivet Haut-Brion sowie den Drittwein Les Hauts de Larrivet Haut-Brion. Schließlich stoßen Sie bei weiteren Recherchen zu diesem ungewöhnlichen französischen Weingut mit Sicherheit auch auf Le Jardin de Larrivet Haut-Brion – doch diese beiden Abfüllungen waren bislang jeweils einmalig: Die rote Cuvée wurde 2019 produziert, die weiße folgte einen Jahrgang darauf.