Château La Violette – der Duft nach Veilchen

Es ist gar nicht bekannt, wie das Château La Violette auf dem berühmten Pomerol-Plateau hieß, bevor ein Bordelaiser Weinkenner am Ende des 19. Jahrhunderts ohne jegliche Absicht die Idee zur Namensgebung in den Köpfen der damaligen Besitzer verankerte. Es war nur ein Kurzbesuch, dem er dem malerischen Anwesen abstattete – doch er scheint sich auch für ihn selbst gelohnt zu haben. Schließlich verlieh er seiner Freude über das bestellte Glas Wein mit keinen anderen Worten als „großzügig und voll im Geschmack, mit zartem Bouquet, großer Finesse und der subtilen Erinnerung an Veilchen“ Ausdruck. Mit diesem Lob also war der Name des Veilchen-Châteaus La Violette geboren. Und noch immer verströmen die Abfüllungen des Weinguts den exquisiten Duft der beliebten Blumen.

Der Erfolg startete 2006

Es sollten allerdings weitere Jahre ins Land ziehen, bis das kleine Juwel in Pomerol seinen heutigen Kultstatus erreichte. Denn erst mit der Übernahme durch die Vignobles Péré-Vergé im Jahr 2006 gelangte Catherine Péré-Vergé ans Ruder und verhalf dem bis dahin eher unbekannten Weingut mithilfe des önologischen Beraters Michel Rolland zu einem Spitzenplatz in der gesamten Appellation.

Qualität statt Quantität

Nur knapp eineinhalb Hektar Anbaufläche steht der erfahrenen Winzerin auf dem Château La Violette zur Verfügung und sie hat sich entschieden, diese mit nur einer einzigen Traubensorte zu bepflanzen. So musste der bis dahin angebaute Cabernet Franc den bis zu 60 Jahre alten Merlot-Reben weichen, die seitdem auf dem begehrten Terroir mit seinem Lehm-Kiesboden und seinen Eisenvorkommen im Untergrund gedeihen. Trotz der geringen Größe in vier Parzellen eingeteilt, wird der Weinberg nach strengen Kriterien bewirtschaftet und die Knospen-Entfernung, Grünlese und das Ausdünnen der Blätter per Hand äußerst sorgfältig vorgenommen. Die Erträge sind oftmals niedrig, die Qualität dafür umso höher.

Nicht nur für Merlot-Freunde

Zwei bis drei ausschließlich manuelle Ernten werden pro Parzelle durchgeführt, bevor die Trauben in kleinen Kisten in den Keller gebracht und dort ebenfalls händisch durch rund 60 Mitarbeiter entrappt und im Anschluss als noch immer ganze Beeren über knapp drei Wochen eingemaischt werden. Die Gärung erfolgt in neuen Fässern aus französischer Eiche, der Ausbau ebenfalls im Fass. Nach einer Reifephase von durchschnittlich 24 Monaten wird der sortenreine Château La Violette in Flaschen abgefüllt. Der Verkauf dieser Flaschen hingegen nimmt nur einen Bruchteil dieser Zeit in Anspruch. Warten Sie also nicht zu lange!