Petrus und Lafleur bilden den Rahmen für dieses großartige Kunstwerk

Der Zweitwein von Petrus? Ha! Ein Erstwein! Und was für einer.

Den Vor- und Nachnamen verdankt dieses Juwel auf dem Plateau von Pomerol der Lage zwischen den beiden Châteaux Lafleur und Petrus.

In Pomerol sind die besten Weingüter stets klein: Die 13 Hektar von La Fleur Petrus sind mit Merlot- (circa 85%) und Cabernet Franc-Reben bestockt. Jean-Pierre Moueix hatte eine großartige Spürnase, als er dieses Château 1950 kaufte. Erst danach sicherte er sich auch Trotanoy. Durch den schrecklichen Frost 1956 war die Familie gezwungen, die Weinberge neu zu bepflanzen. – Nach bestem Wissen der damaligen Zeit, was ein großer Vorteil war. So wurde der Merlot dem Lehmboden zugeordnet, während der Cabernet Franc bestens auf den Kieslagen und leichteren Lehmböden von LFP gedieh. Die heute sehr alten Reben sorgen für geringen Ertrag bei größter Qualität. Aber erst seit etwa Ende der 90er-Jahre wird das große Potential der Weinbergslagen voll genutzt. Durch das absolute Qualitätsmanagement von Christian Moueix und seinem Team zählt La Fleur Petrus heute zu den allerbesten Weinen auf dem Plateau. Dabei sind es nicht Dichte und Power, die diesen Pomerol auszeichnen, sondern Finesse, Eleganz und Komplexität.

 Glücklich, wer wenigstens einige Flaschen in seinem Keller weiß.

Michael Grimm