Château L'Évangile – Bioweingut der Extraklasse

Die Ursprünge des Château L’Évangile werden gleichgesetzt mit der Eigentümerschaft der Liburner Familie Léglise, die ab 1741 den Weinberg auf dem Anwesen zum Leben erweckte. Damals allerdings hieß dieses noch Fazilleau – erst um die folgende Jahrhundertwende gab ihm der neue Besitzer seinen noch heute gültigen Namen.

Premier Cru du Haut-Pomerol

An seiner Größe von 13 Hektar Gesamtfläche hat sich auf dem Anwesen zunächst nichts verändert, auch Paul Chaperon tätigte nach seinem Erwerb des Château L'Évangile 1862 keine weiteren Zukäufe. Die Gebäude allerdings erhielten seine architektonische Handschrift und erinnern noch immer an den Baustil des Zweiten Empire. Dennoch muss er sich auch Weinberg und Keller gewidmet haben, denn bereits wenige Jahre später konnte er sich mit seinem Estate über die Auszeichnung als Premier Cru du Haut-Pomerol freuen.

Familie Ducasse hielt seinen Nachlass trotz einer zwischenzeitlich langen Frostperiode aufrecht: Sie sorgte dafür, dass die Domaines Barons de Rothschild Lafite bei ihrem Aufkauf des Château L'Évangile 1990 ein weiteres hoch angesehenes Weingut ihr Eigen nennen durften. Dennoch änderten die Neueigentümer einiges: Sie entschieden sich schließlich doch für eine Vergrößerung des Weinbergs auf insgesamt 22 Hektar und bepflanzten den Weinberg nach ihren eigenen Vorstellungen. Auch stellten sie auf eine Bewirtschaftung der Anbaufläche nach biologischen Aspekten mit vereinzelten biodynamischen Elementen um. Zum Erhalt der Artenvielfalt nahmen sie zudem fünf Bienenstöcke auf ihrem Anwesen mit auf und boten mit einer zwei Kilometer langen Hecke Kleintieren eine malerische Heimat.

Von Kies und Handarbeiten

Auf einem außergewöhnlichen Plateau südöstlich von Pomerol hat das Château L'Évangile sein Zuhause. Die insgesamt 43 Parzellen gliedern sich in unterschiedliche Bodenstrukturen aus aufquellendem Ton, einer überwiegend sandigen Textur, Kies-Sand sowie Kies-Ton. Mit 80% schlägt die Anbaufläche von Merlot die der Traubensorte Cabernet Franc um fast das Vierfache, die sich ihren Platz allerdings mit einem weiteren Prozent Cabernet Sauvignon teilen muss.

Die manuelle Ernte folgt einer sorgfältigen Verkostung der Trauben an der Rebe und wird zum Teil noch vor Sonnenaufgang durchgeführt. Im Keller mischt sich Tradition mit Experimentierfreude: Nach einer Weinbereitung mit minimalen Eingriffen reifen die Weine in zu 70% neuen, in Handarbeit von einem ausgewählten Küfer gefertigten Holzfässern aus französischer Eiche, bevor sie nach 18 Monaten in Flaschen abgefüllt werden.

Zwei Weine in 5.000 Kisten

Mag auch der Château L'Evangile das Flaggschiff des Anwesens sein, so muss sich der Zweitwein mit dem Namen Blason de L'Évangile nicht hinter ihm verstecken. Die Jahresdurchschnittsproduktion beider Cuvées zusammen beträgt rund 5.000 Kisten. Schnappen Sie sich eine der Kisten – oder zumindest zwei Flaschen daraus – und lassen Sie sich von der Qualität auch dieses Rothschild Lafite-Estates überzeugen!