Während des 18. Jahrhunderts pflanzte die Weinhandels-Familie Libéral ihre ersten Weinreben in der französischen Gemeinde Pauillac auf dem Bages-Plateau mit Blick auf die Gironde in etwa zwanzig Metern Höhe. Ein malerischer Ausblick.

Die zweite Namenshälfte ist auf die Gründerfamilie zurückzuführen. Die erste Hälfte darauf, dass die Weinberge zu den höchstgelegensten des Médoc gehören, Haut-Bages. Das Weingut zählt schon seit vielen Jahrzehnten zu den besten Weinproduzenten Frankreichs. Das Weingut wurde 1855 im Rahmen der kaiserlichen Klassifikation sofort als Cinquième Grand Cru Classé erhoben, die als fünfte Bordeaux-Klassifikation bekannt ist.

Seit 1983 ist das Weingut Château Haut-Bages Libéral im Besitz der Familie Villars. Die äußerst sympathische und engagierte Claire Villars-Lurton übernahm das Anwesen von ihrem Großvater Jacques Merlaut. Neben Haut-Bages Libéral gehören ihr außerdem Château Ferriere und Château La Gurgue sowie seit 2006, gemeinsam mit Ihrem Ehemann Gonzague Lurton, Château Domeyne. Zusammen mit dem Önologen Alain Sutre investierte sie in die Weinberge und den Weinkeller. Diese Investitionen brachten dem Weingut erneuten Auftrieb.

Das Château Haut-Bages-Libéral umfasst 30 Hektar Rebfläche und gehört zu den wenigen Weingütern Frankreichs, die sich sowohl in Pauillac als auch in Saint-Julien-Beychevelle befinden. Beide Regionen gehören dem großen Weinbaugebiet Bordeaux an, in dem die besten Weine Frankreichs erzeugt werden. Die Weinberge bestehen aus äußerst kieshaltigen Böden, auf denen die Wurzeln der Pflanzen vor Staunässe geschützt sind. Das Klima ist auf der Médoc-Halbinsel nahezu mediterran, weil der Atlantische Ozean und der Fluss Garonne für milde Einflüsse sorgen, die sich nicht nur im Sommer, sondern auch im Winter bemerkbar machen.

Die Lese erfolgt ausschließlich per Hand, um stets die besten Trauben zu verarbeiten, deren Gärung in Edelstahltanks stattfindet. Ausgebaut werden die Rotweine in hochwertigen Eichenholzfässern, damit sie einen möglichst weichen und runden Geschmack entwickeln können. Cabernet Sauvignon nimmt etwa 70% des 28 Hektar großen Anwesens ein, während Merlot 30% des Weingutes ausmacht.

Die Weine sind kraftvoll, reif und tief. Gut waren die Weine schon immer, doch seit Beginn der 2000er Jahre sind sie noch besser geworden. Das Großartige daran ist, dass die Preise weiterhin sehr fair geblieben sind.