Château Fonbadet – die nächste Generation wartet schon

Nördlich des kleinen Dorfes Saint-Lambert in Pauillac und mitten zwischen Château Latour, Mouton Rothschild und Lynch-Bages liegt das Château Fonbadet. Doch es hat keinen Grund, sich vor den großen Nachbarn zu verstecken.

Erfolgreiche Weinbaugeschichte

Die ersten schriftlichen Aufzeichnungen des Anwesens stammen vom Ende des 18. Jahrhunderts bis ins 17. Jahrhundert und noch weiter reicht die Familiendynastie der heutigen Besitzer zurück. Doch zuvor gehörte das Château Fonbadet dem „Ritter von Malta“ Pierre de Gérès de Loupes, der mit seinem Wechsel vom Pferderücken ins Parlament seine gesamte Freizeitenergie in den Weinberg steckte. Das Resultat waren hochwertige Crus Bourgeois Supérieurs, die auch von seinen Nachfolgern in gleichbleibender Qualität abgefüllt wurden. Seit 1950 nun leitet die Familie Peyronie das Anwesen und vergrößerte es im Laufe der Jahre von vier Hektar auf das Fünffache. Nach dem Erwerb durch Robert Peyronie leitete dessen Sohn Pierre das Gut und übergab es nach 20 Jahren gemeinsamer Arbeit inzwischen an seine Tochter Pascale. Und selbst ihr Sohn soll schon den klaren Wunsch geäußert haben, das Mosaik aus hochwertigen Weinbergen später weiterhin aufrechterhalten zu wollen.

Es gibt kein schlechtes Wetter

Mehr als 60 Jahre alt sind die Reben durchschnittlich, die zu 60% Cabernet Sauvignon, 20% Merlot, 15% Cabernet Franc sowie 5% Petit Verdot auf tiefreichenden Kiesböden im Norden und lehmigem Kalkstein im Süden wachsen. Nur rund 14 bis 22 Meter über den Meeresspiegel erheben sich mit dem Pouyalet-Plateau und dem Gürtel um die Chartreuse von Fonbadet die komplementären Terroirs, die jeweils von milden Wintern und warmen Sommermonaten profitieren. Die Nord-Süd-Ausrichtungen sorgen für ausreichend Sonneneinstrahlung, die leichten Hangneigungen für eine natürliche Drainage und die Nähe zum Fluss Gironde für permanente leichte Feuchtigkeit. Doch schlecht kann das Wetter nach Ansicht der Eigentümer eigentlich sowieso nicht werden, solange ihre Statuette des Heiligen Petrus die Weinberge beschützt. Ein wenig Aberglaube ist also auch unter Winzern erlaubt!

Ökologischer Anbau

Im Jahr 2011 hat die Familie die Bewirtschaftung der Felder auf biologischen Anbau umgestellt, rund um die Anbauflächen Hecken und Mammutbäume gepflanzt, die noch heute bereits von Weitem die Optik des Anwesens prägen. Gemeinsam mit ihren önologischen Beratern Michel Rolland und Julien Viaud hat sich die Eigentümerin für eine systematische Neubepflanzung der Parzellen entschieden, durch die zwar die Erträge stark reduziert, die Qualitäten der Weine jedoch nochmals erhöht wurden. Zudem wird auf dem Château Fonbadet die traditionelle Médoc-Schnitttechnik „Doppel-Guyot“ angewendet, gepflügt wird ebenso traditionell per Hacke und Aufschüttung. 

Erst- und Zweitwein ein Genuss

Rund einhundert Tage nach Beginn der Blütezeit beginnt die Prüfung der Beerenreife. Sobald diese zur Zufriedenheit abgeschlossen ist, nehmen rund 50 erfahrene Mitarbeiter die Lese per Hand vor. Bereits im Weinberg wird ein mobiler Sortiertisch aufgestellt, im Bottichraum erfolgt die zweite Qualitätsauswahl mithilfe von Vibration. Der Entrappung, Pressung und Mazeration der Trauben folgt zunächst die separate Fermentation in thermoregulierten Beton- und Edelstahltanks sowie nach rund fünf Wochen auf den Schalen eine weitere bis zu 18-monatige Reifung in Fässern aus zu gut 40% neuer französischer Eiche. Verschnitten und abgefüllt werden beide Weine ohne Filtration. Und beide Weine werden Sie begeistern – sowohl der international gefeierte Château Fonbadet wie auch der Zweitwein L’Harmonie de Fonbadet. Zwei Cuvées aus Bordeaux, die Sie sich nicht entgehen lassen sollten!