Château de Pressac – drei Weine aus sechs Traubensorten

Seit mehr als sechs Jahrhunderten blickt das Château de Pressac von seinem Plateau oberhalb der Dordogne hinab auf die vielfältigen Weinhügel von Saint-Émilion. Bis ins Mittelalter zurückverfolgen lässt sich das Alter der Gemäuer anhand seiner architektonischen Elemente, wie dem beeindruckenden Eingangstor in der breiten Außenmauer, durch das Sie bei einem Besuch noch immer schreiten können. Was Sie ebenfalls erblicken können, sind insgesamt 27 Türme aus der Renaissancezeit sowie einige Wassergräben. Nur das Schloss selbst wurde bei Renovierungsarbeiten um das Jahr 1860 im neugotischen Stil neu erbaut.

Namensgeber für Traubesorte

Vor allem aber die Rebhänge des Anwesens verdienen Aufmerksamkeit. Zwischen 1737 und 1747 bepflanzte sie der damalige Eigentümer Vasall de Montviel mit Auxerrois – nicht der alten Weißweinsorte, die heute kaum noch angebaut wird, sondern einer Traube aus Okzitanien, die in dieser Region daher zunächst als „Noir de Pressac“ bekannt wurde und schließlich unter dem Winzer Sieur Malbec auch auf der linken Seite der Bordeaux-Region ihre Verbreitung fand. Heute kennen Sie die Traubensorte gemeinhin als Malbec.

Vielfältige Bodenbeschaffenheiten

Seit 1997 führen Jean-François und Dominique Quenin das historische Weingut gemeinsam mit ihrem technischen Leiter Yannick Reyrel. Bereits kurz nach dem Erwerb haben sie an den Steilhängen erneut Rebstöcke angesiedelt. Die ikonischen Terrassen wurden in früheren Zeiten mit Ochsen gepflügt und gelten als einzigartig in der gesamten Appellation. Doch die gesamte Anbaufläche des Château de Pressac bietet mit seiner Vielfalt an Böden und Ausrichtung der Hänge beste geologische und klimatische Voraussetzungen für das gesunde Wachstum diverser Weinreben – und so haben die neuen Besitzer auch beschlossen, sich nicht zu entscheiden, sondern einfach gleich sechs verschiedene Traubensorten anzupflanzen. Inzwischen wachsen also Merlot, Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc, Carménère, Malbec und Petit Verdot auf 41 Hektar rund um das Hauptgebäude. Eingeteilt in drei etwa gleich große Terroirs gedeihen sie auf einem leicht sandigen Kalksteinplateau, einem mit schwerem Ton und Lehm versetzten Kalkstein-Hang mit Überresten fossiler Austernschalen sowie eher schlammigen, eisenhaltigen Ton-Kalkstein-Böden an den Ausläufern des Abhangs. Sie alle profitieren von perfekter Sonneneinstrahlung – und nachhaltigen Anbaupraktiken.

25 Jahre im Sinne der Umwelt

Von Beginn an stand das Engagement für die Natur im Fokus von Jean-François und Dominique Quenin. Zertifiziert mit Stufe 3 des Umweltsiegels HVE, verfolgen sie und ihr Team im Weinberg nicht-invasive Methoden und stellen so sicher, dass jede einzelne Rebe von idealen Wachstumsbedingungen für ein später authentisches Geschmackserlebnis profitiert. Nach der komplett manuell durchgeführten Lese geht es für die Trauben in den ebenfalls direkt nach der Übernahme des Weinguts neugestalteten Keller. Einige Jahre darauf wurde bereits ein weiterer angebaut: Seitdem garantieren moderne Sortierungsanlagen höchste Qualität der verwendeten Trauben, deren Transportmöglichkeit wiederum durch Schwerkraft sichergestellt wird. Der Wein ruht in hochwertigen Gefäßen aus Beton, kegelstumpfförmigen Edelstahltanks und französischen Eichenfässern.

Ausgezeichnet als Grand Cru Classé

All die Mühe hat gelohnt: Im Jahr 2012 erhielt das Château de Pressac als einziges Weingut in Saint-Émilion den Grand Cru Classé-Status. Doch darauf ruhen sich die Eigentümer nicht aus. Permanente Arbeiten zur Erweiterung und Modernisierung sollen ihre Vision einer nachhaltigen Entwicklung und höchster Qualität auch langfristig sicherstellen. Schon jetzt setzen Sie mit den drei Weinen des Château de Pressac auf faszinierende Komplexität und volles Aroma: Ob mit dem gleichnamigen Saint-Émilion Grand Cru Classé, dem Saint-Émilion Grand Cru Château Tour de Pressac oder dem Bordeaux Clairet La Rosée du Château de Pressac. Sie haben die Wahl – nutzen Sie sie!