Château Certan de May liegt auf der höchsten Erhebung von Pomerol, welches für die sehr guten Böden bekannt ist. Damit ist es eingebettet zwischen berühmten Nachbarn wie Vieux Château Certan und La Fleur-Petrus.

Die Geschichte des Weinguts beginnt Ende des 16. Jahrhunderts mit der Familie May, die gleichzeitig auch Namensgeber des Weinguts ist. Die Familie May stammt ursprünglich aus Schottland und bekam das Schloss als Geschenk für ihre Dienste an der französischen Krone. Im 18. Jahrhundert begannen Nachkommen der Familie mit der Herstellung von Wein, bis das Schloss im Jahre 1925 in den Besitz der Barreau Familie gelangte. 1974 übergab Madame Barreau-Bader ihrem Sohn Jean Luc das Weingut. Es kam ein frischer Wind ins Haus: Er ersetzte die alten Holzgärfässer durch Edelstahltanks und erhöhte den Anteil von neuen Barrique-Fässern auf 40%, in denen der Wein durchschnittlich 18 Monate reift. Des Weiteren achtet Jean Luc darauf, dass die Lese möglichst spät erfolgt und die Maischestandzeit einen knappen Monat beträgt. Besonders ist auch die Zusammensetzung des Weines: Die Cuvée besteht aus 70% Merlot, 25% Cabernet Franc und 5% Cabernet Sauvignon, der in Pomerol eher unüblich ist. Das Resultat ist ein beeindruckender Reichtum an Extrakten, die meist erst mit einem Jahrzehnt an Flaschenreife richtig zur Geltung kommt.

Bis 2012 wurden die Weine unter Zusammenarbeit mit Michel Rolland vinifiziert, seit 2013 nun mit Jean-Claude Berrouet. Es verwundert daher nicht, dass unter der Zusammenarbeit mit dieser herausragenden Weinexpertise auch herausragende Weine entstehen! Doch wer in den Genuss dieser Weine kommen möchte, muss schnell sein. Das sehr kleine Weingut besteht nämlich aus gerade einmal 5,5 Hektar Anbaufläche. So kommt es, dass jährlich lediglich 2000 Holzkisten das Château verlassen. Klein, aber fein!