Château Beaumont – Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit

Noch im 18. Jahrhundert ödes Brachland, ging das Anwesen in der Appellation Haut-Médoc im Jahr 1772 aus den Händen des Duc de Duras an Henri Labarthe über, der das Gut initial für den Weinanbau vorbereitete und damit den Grundstein für das heute erfolgreiche Château legte. Seinen aktuellen Namen allerdings erhielt es erst nach einem erneuten Besitzerwechsel 1824 – dabei entschied sich der Käufer ungewöhnlicherweise nicht für seinen eigenen Namen „Bonnin“, sondern taufte sein neues Eigentum stattdessen „Beaumont“.

Seit über 35 Jahren in einer Hand

So heißt das Anwesen noch heute – denn niemand der zahlreichen Eigentümer der vergangenen Jahrzehnte hat etwas am Namen des Weinguts verändert. Einzig die Anbaufläche wurde nach und nach auf mittlerweile 113 Hektar erweitert, mit der Übernahme durch den französischen Geschäftsmann Joseph Germain im Jahr 1890 wuchs schließlich auch die Bekanntheit der Erzeugungen, die es bis an die Spitze der Weine im Médoc brachten. Er zeichnete auch verantwortlich für den Bau des noch immer genutzten Bottichhauses, gab den Besitz allerdings 1925 auf. Doch auch der neue Eigentümer blieb nicht lange – innerhalb der folgenden 40 Jahre gab es vier weitere Wechsel an der Spitze des Château Beaumont, bis 1986 das Gemeinschaftsunternehmen der Gruppen Suntory und Castel „Grands Millésimes de France“ die Leitung übernahm.

Junge Rotweinreben

Aus einem einzigen Block besteht der Weinberg des Château Beaumont, der am linken Ufer der Gironde zwischen Margaux und Saint-Julien auf einer Hügelkuppe liegt. Auf sandigen, tiefen Kiesböden wachsen hier zu 53% Cabernet Sauvignon, 42% Merlot und 5% Petit Verdot. Die allesamt jungen Reben stehen in einer Dichte von rund 6.500 bis 7.000 Stöcken aneinandergereiht und werden bereits seit 2002 aus Respekt vor der Umwelt nach nachhaltigen Aspekten gepflegt. In jenem Jahr wurde in den Kellern die HACCP-Methode „Hazard Analysis Critical Control Point“ eingeführt, wenig später wurden die technischen Spezifikationen von Terra Vitis für integrierten Weinbau übernommen. Weitere zwei Jahre danach erhielt das Weingut die zertifizierte Anerkennung für seine nachhaltigen Anbaumethoden, 2014 haben die verantwortlichen Önologen ein Umweltmanagementsystem nach den hohen Standards der ISO 14001 eingeführt.

In jedem Alter ein Hochgenuss

Der Erfolg der Erzeugnisse des Château Beaumont gibt den Bewirtschaftungsmethoden von Manager Jean-Charles Nabera Sartoulet, Kellermeister Anthony Yaigre und Berater Éric Boissenot recht. Vor der Vermarktung ihrer im Jahresdurchschnitt 600.000 bis 700.000 Flaschen lassen die Experten ihre Weine zwischen zwölf und 14 Monaten in zu einem Drittel neuen Holzfässern reifen. Das Resultat sind hochwertige Rotweinblends, die in jungen Jahren durch ihre Fruchtigkeit und nach bis zu weiteren 15 Jahren Kellerlagerung durch Tiefe und Komplexität bestechen.