Château Beau-Site Saint-Estèphe – mehr als nur ein schöner Ausblick

Der Name kommt nicht von ungefähr: Das Château Beau-Site zählt definitiv zu den Anwesen mit den atemberaubendsten Blicken im gesamten Médoc. Auf einem der höchsten Punkte in südlicher Himmelsrichtung erbaut, können Sie von hier aus ein herrliches Panorama inklusive einer Aussicht auf den natürlich geschwungenen Gironde-Flusslauf genießen. Sollten Sie sich persönlich überzeugen wollen, schauen Sie genau auf die angegebene Adresse: Auch das Château Beau-Site Haut-Vignoble hat in diesem Teil des Bordeaux-Weinbaugebietes seinen Sitz – weist abgesehen davon allerdings keinerlei Ähnlichkeit mit seinem Namensvetter Château Beau-Site Saint-Estèphe auf.

Enge Zusammenarbeit zwischen Familie und Team

Obgleich das Gebäude bereits um 1600 erbaut worden sein soll, finden sich erste erwiesene Besitz-Aufzeichnungen zum Weingut datiert auf die 1860er-Jahre, in denen ein Monsieur Grazilhon die Eigentümerschaft am Château Beau-Site erwarb. Ein knappes Jahrhundert später ging es über in die Hände Marcel Bories, der das Estate bereits nach kurzer Zeit an Émile Castéja verkaufte. Seitdem ist es in Besitz der gleichnamigen Familie, mit Philippe Castéja und seinem Sohn Frédéric wird es inzwischen von den jüngsten Generationen geleitet. Unterstützt werden sie von mehr als zwanzig Mitarbeitern, darunter Didier Chadourne als Leiter der Kultivierung sowie dem ausgebildeten Önologen Benoît Bouchonneau, der im Jahr 2019 als Kellermeister zum Team gestoßen ist.

40 Hektar, 45 Jahre, 60.000 Hektoliter

Über eine Fläche von 40 Hektar erstreckt sich der Weinberg des Château Beau-Site mit seinen wahrhaft bemerkenswerten komplementären Qualitätsböden aus sandigem Kies, Kalkstein, Austernmergel und Ton. Bereits die alten Römer legten an den steilen Hängen erste Reben an, Aufschwung erhielt die Region dank britischer Händler, die hier ab dem Spätmittelalter Weine im Hafen von Bordeaux einkauften. Im 17. Jahrhundert schließlich begannen Anwohner mit der Trockenlegung umliegender Sumpfgebiete, die eine weitere Ausdehnung der Flächen und des Weinbergs ermöglichte.

Ausschließlich rote Reben mit einem Durchschnittsalter von 45 Jahren gedeihen unter heißer Sonne im Sommer und milden Temperaturen während der Wintermonate. Mit 70% dominiert Cabernet Sauvignon, ein weiteres Viertel haben die Winzer mit Merlot bepflanzt, Petit Verdot und Cabernet Franc komplettieren die Gesamtfläche mit 3 bzw. 2 weiteren Prozent. Die durchschnittliche Jahresproduktion beträgt knapp 60.000 Hektoliter.

Höchste Umweltzertifizierung für nachhaltigen Anbau

Seit 2014 hat sich das Château Beau-Site auf nachhaltigen Weinbau spezialisiert - vom Zerkleinern der Weintriebe über eine ausschließlich organische Düngung auf Algenbasis und den vollständigen Verzicht auf Jäten bis zur Erhaltung der Artenvielfalt. Der Aufwand hat sich gelohnt: Bereits fünf Jahre später erhielt das Weingut mit der offiziellen HVE Level 3-Zertifizierung die höchste betriebliche Umweltauszeichnung Frankreichs.

Die Pflegemethoden der Traubensorten basieren auf der klassischen Médoc-Tradition, die unter anderem eine grüne Ernte vorsieht. Als Schnittart haben sich die Winzer für den sogenannten doppelten Guyot entschieden. Die selektive Lese wird auf allen Parzellen parallel sowohl mit modernsten Maschinen, als auch per Hand mit Körben, Hauben und Sortierschalen auf den Behältern vorgenommen. Im Anschluss geht es in den Weinkeller – der sich im Laufe der Zeit zu einem wahren Wunder der Vinifizierung entwickelt hat.

Individuelle Temperaturregelung

Erstmals in den 1960er-Jahren erlebten die unterirdischen Kellerräume eine Erneuerung, als die bis dahin verendeten Holzbottiche durch Metallbottiche mit Epoxid-Beschichtung ersetzt wurden. Zwei Jahrzehnte später bereits musste ein Teil dieser Bottiche ebenfalls weichen und Platz für Tanks aus Edelstahl schaffen. Doch erst mit dem Jahr 2001 begann die wirkliche Modernisierung: Der Fertigstellung eines unterirdischen Gangs zwischen Fasskeller und Bottichraum folgte 2005 die Neueinrichtung des noch immer genutzten Degustationsraums, ein Jahr später wurde der Bottichraum selbst komplett renoviert. Untergebracht in einer angrenzenden Wannenkammer, ergänzen seit 2018 fünf neue temperaturgeregelte Edelstahlwannen die herkömmlichen 22 Edelstahlbottiche. Die meisten Gefäße haben ein Fassungsvermögen von 120 Hektolitern, zwei Bottiche weisen ein Volumen von 156 Hektolitern auf.

Dank der großen Gesamtzahl lässt sich jede Parzelle zunächst separat vinifizieren, durch die Paarung von jeweils zwei Kühlgruppen können bedarfsgerecht kalte Mazerationen vor den alkoholischen Gärungen bei relativ niedrigen Temperaturen von zwischen 26° und 28° Grad Celius durchgeführt werden. Erst am Ende der Weinbereitung wird die Gradzahl auf rund 30° C erhöht. Im Anschluss reifen die Weine für ein gutes Jahr in 550 neuen und alten Fässern aus französischer Eiche von verschiedenen Herstellern. Nicht weniger als sieben Küfer sorgen Jahr für Jahr für die optimale Auswahl an Hölzern und Röstungen entsprechend den Rebsorten und des Terroirs.

Schöne Aussicht auf exklusive Weine

Was das Château Beau-Site erreichen möchte? Für Genießer weltweit harmonische und elegante Rotweine mit einer angenehmen Struktur zu produzieren. Ob dies Philippe Castéja und seinem Team gelingt? Das können Sie jede Saison erneut selbst herausfinden, indem Sie die aktuellen Jahrgänge der edlen Weine bei uns bestellen. Doch so viel können wir Ihnen bereits jetzt verraten: Die Aussicht ist nicht das einzig Exzeptionelle auf dem Gut mit dem so wunderschönen Namen.