House of Smith – Charles Smith Wines

Geht es um Wein aus den Vereinigten Staaten, fällt in erster Linie der Name Kaliforniens. Doch es muss nicht immer das Napa Valley sein – spätestens seit Charles Smith auf den Plan getreten ist, hat sich auch der Bundesstaat Washington einen Namen unter Kritikern und Weinliebhabern verdient. Das Originelle daran: Geboren ist der dafür verantwortliche Kultwinzer sogar an der Westküste der USA. Doch nicht nur nutzte er nicht das dortige Potenzial der Weinszene, sondern machte sich in jungen Jahren zunächst auf nach Europa – um in der Musikszene international herauszukommen.

Manchmal kommt alles anders

Mit 19 Jahren flog er über den großen Teich, verdiente seinen Lebensunterhalt anfangs mit Kellnern und später als Manager einer dänischen Rockband. Mit dieser tourte er Jahre durch die EU, tauchte in die Musikwelt ein und wollte auch nach seiner Rückkehr in die USA eigentlich diesem Business treu bleiben. Doch wie es oftmals ist im Leben, kam dann alles ganz anders. Denn durch seine parallel eröffnete Weinhandlung auf Bainbridge Island traf er 1999 auf einen Winzer, der ihn zur Herstellung eines eigenen Weines überredete. Zwei Jahre später verkaufte Charles Smith die ersten Abfüllungen aus dem Kofferraum seines Autos: 330 Kisten seines K Syrah. Seitdem ist Musik sein Hobby und die Weinbereitung seine Profession. – Zur großen Freude aller seiner Fans. 

Kult ist Kult

Charles Smith als Visionär zu beschreiben, ist durchaus nicht vermessen. Er macht irgendwie alles anders als alle anderen und dennoch ebenfalls alles richtig. Ikonische Labels wie Kung Fu Girl Riesling, Royal City Syrah oder The Velvet Devil Merlot sind nur einige Beispiele seiner früheren Kultweine. 2015 schließlich eröffnete der bereits gefragte Winzer mit dem House of Smith Wines Jet City in Washington, Seattle, das noch immer größte unabhängige Weingut an der gesamten Westküste der USA im Besitz nur eines Winzers. Seine jetzigen Marken umfassen K Vintners und Sixto, Vino Casasmith, Golden West Pinot Noir sowie B Leighton Substance. Dabei enthalten die unterschiedlichen Flascheninhalte insgesamt so gut wie alle Trauben, aus denen überhaupt Wein produziert wird. Bei ihrer Herstellung legt Charles Smith unabhängig vom individuellen Wein stets Wert auf die Beibehaltung auch traditioneller Kellertechniken. So verbleiben seine Rotweine bei einer ausgedehnten Mazeration auf der Schale, der malolaktischen Gärung folgt kein Abstich. Bei den weißen Weinen verzichtet er auf eine oftmals gängige Bâtonnage, während die verbleibende Hefe aufgerührt und gefiltert wird.

Wie der Vater, so die Tochter

Ein Trend vergeht – Kult bleibt. So sollten auch Sie nicht die Gelegenheit verpassen, sich einige Charles Smith Wines zuzulegen. Damit ermöglichen Sie sich auch einen Vergleich mit künftigen Abfüllungen. Denn es wird weitergehen: Charles Tochter Charlotte möchte später unbedingt als Winzerin in die Fußstapfen ihres Vaters treten. Ob und was sich dann ändern wird, bleibt abzuwarten. Ikonische Weine werden es mit Sicherheit auch weiterhin sein.