Charles Heidsieck
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Charles Heidsieck – ein Name, zwei Persönlichkeiten
Und woran denken Sie, hören Sie den Namen Charles Heidsieck? Steigen Bilder von Gläsern mit perlendem, goldenen Champagner vor Ihrem geistigen Auge auf? Oder wandern Ihre Gedanken zum Gründer des international bekannten Weinguts, dessen Leben noch heute auf viele so faszinierend wirkt, dass es bereits mehrmals verfilmt wurde?
Von Schleswig-Holstein über Frankreich in die USA
Beginnen wir mit dem Menschen hinter dem Produkt. Beziehungsweise mit seiner Familiengeschichte. Denn angefangen hat alles mit Florenz-Ludwig Heidsieck, der sich 1777 aus Schleswig-Holstein nach Frankreich aufgemacht und dort niedergelassen hat. Nach fünf Jahren privaten Weinanbaus eröffnete er 1785 ein offizielles Champagner-Haus und soll sogar Marie Antoinette persönlich eine Flasche kredenzt haben.
Zur Fortführung von „Heidsieck & Co.“ ruft er nicht nur drei seiner Neffen zu sich in die Champagne, sondern auch seinen Großneffen Charles. Doch gut ging es nur bis zum Tod des Onkels – nach jahrelangen Streitigkeiten wird das Unternehmen schließlich aufgeteilt: Neben Heidsieck Monopole und Piper-Heidsieck gründet 1851 Charles Heidsieck im Alter von 29 Jahren unter seinem Namen ein eigenes Firmenlabel. Die Vermarktung konzentriert er außergewöhnlicher Weise nicht auf die Grande Nation, sondern die USA und Kanada. Ein kluger Schachzug: Die High Society New Yorks liegt „Champagner Charlie" schon bald zu Füßen, Bars und Restaurants bieten seine Produkte an, sogar in Zeitungen wird über ihn berichtet. Doch dem Auf folgte mit Ausbruch des amerikanischen Bürgerkriegs eine Verhaftung als Spion in New Orleans und damit das Ab bis zum beinahe kompletten Bankrott – das sich nur durch eine Erbschaft und damit ein erneutes Auf hat abwenden lassen.
Seitdem hat sich viel getan: Der Streit zwischen den drei familiären Champagnerhäusern ist längst vergessen, Heidsieck-Monopole wurde inzwischen vom belgischen Champagnerhaus Vranken übernommen, Charles und Piper-Heidsieck gehörten sogar beide der Rémy-Martin-Gruppe an, bevor sie jeweils 2011 vom französischen Luxusgüterkonzern EPI aufgekauft wurden.
Noch acht Jahre bis zum Ziel
Alle drei Häuser produzieren noch immer ausgezeichnete Champagner. Verantwortlich für die herausragenden Produktionen von Charles Heidsieck zeichnen gleich mehrere Faktoren: Der „Chef des Caves“ Cyril Brun, die acht Kilometer langen und seit 2015 als UNESCO-Weltkulturerbe anerkannten römischen Kellergewölbe sowie das kalkhaltige Terroir und die besonderen klimatischen Bedingungen der Region.
Chardonnay, Pinot Noir und Pinot Meunier wachsen auf den Cru Lagen des bekannten Champagnerhauses. Die insgesamt 85 eigenen Hektar Rebfläche in den Departements Aube und Marne werden durch Lieferungen externer Winzer und Genossenschaften ergänzt. Alle Beteiligten verschreiben sich dabei einer nachhaltigen Bewirtschaftung. Seit 2015 zieren die Etiketten der Charles-Heidsieck-Champagnerflaschen Logos für „High Environmental Value“, bis 2030 möchte das Unternehmen zu 100 Prozent als nachhaltiger Weinbauer zertifiziert sein. Bereits jetzt verzichten die Verantwortlichen auf Insektizide und Pestizide und setzen stattdessen auf organische Düngemittel. Die bei der Pressung verbleibenden Häute, Samen und Stiele werden zur Energie-umwandlung genutzt, insgesamt acht Bienenstöcke tragen zum Gleichgewicht der regionalen Flora und Fauna bei.
Die Trauben selbst reifen nach der Kelterung im Durchschnitt zehn Jahre bei gleichbleibenden zehn Grad Celsius unter optimalen hygrometrischen Bedingungen. Auf ein Alter von gut 2000 Jahren werden die sogenannten Crayères geschätzt, die sich rund 30 Meter unter der Erde wie ein Labyrinth aus Kreidegestein ausbreiten und nach geschätzten Angaben mehrere Millionen Flaschen Charles Heidsieck Champagner beherbergen sollen.
Unter anderem zählen dazu
• Brut Réserve Rosé
• Vintage Brut
• Brut Millésime
• Champagne Charlie
• Réserve Millénaires Prestige Cuvée
Mit seinem Brut Réserve gibt das Champagnerhaus übrigens den einzig bekannten Non-Vintage-Brut heraus, auf dessen Etikett die Jahre der Kellereinlagerungen und Enthefung abgedruckt werden.