Champagne Taittinger – modern und traditionsbewusst

Bestellen können Sie einen der bekanntesten und ausgezeichnetsten Champagner selbstverständlich online. Aber vielleicht möchten Sie dennoch wissen, wie Sie die Familienmarke korrekt aussprechen? Nun – wir können Sie beruhigen und Ihnen gleichsam ein eher unbefriedigendes Ergebnis mitteilen: Richtig und Falsch gibt es hier nicht, sogar die Namensträger selbst erlauben die deutsche und die französische Aussprache. Schließlich hat auch die Familie österreichische und französische Wurzeln und so dürfen Sie die Buchstaben schlicht so vorlesen, wie sie hintereinander gesetzt sind. Soll es doch die Sprache der Grande Nation sein, muss es in etwa "Tettingschääh" lauten – dabei allerdings unbedingt das "sch" betont weich aussprechen und das „i“ nasal in die Länge ziehen.

Vom Stall aufs Feld

Dass Sie überhaupt in die Verlegenheit kommen und den weltweit angesehenen Champagner in so vielen Bars und Restaurants ordern können, verdanken Sie Pierre-Charles, Nachname: Taittinger. Aufgewachsen in einer Familie, die am Kaiserhof der Habsburger als Stallmeister diente, zog es den jungen Mann zunächst aus Wien ins damalige Elsaß-Lothringen und von dort in den 1930er-Jahren in die Champagne. Bereits zuvor fasste er mit seinem Schwager Fuß im Handel mit dem exquisiten Perlenwein, 1931 legte er mit dem Erwerb des 1734 von Jacques Forest-Fourneaux gegründeten Prestige-Weinbergs den Grundstein für das heutige noch immer nach ihm benannte Champagner-Haus. Und damit seine Familie auch ein angemessenes Anwesen zum Wohnen haben würde, entschied er sich ein Jahr später zum Kauf des Schlosses „La Marquetterie“, erbaut durch einen Grafen der Champagne aus dem 13. Jahrhundert, dem das Taittinger-Flaggschiff "Comtes de Champagne" gewidmet ist.

Nach Übernahmen durch nachfolgende Generationen und einem zwischenzeitlichen Eigentumswechsel an externe Dritte erwarb Pierre-Emmanuel Taittinger im Sommer 2006s die Produktionsstätte im Zentrum der Champagne zurück und führt sie noch immer, inzwischen mit Unterstützung seiner Kinder Vitalie und Clovis.

Kunst in und auf den Flaschen

Beinahe 300 Hektar Rebfläche werden heute von Taittinger bewirtschaftet, in erster Linie Chardonnay und Pinot Noir. Verarbeitet wird nach der Lese ausschließlich die erste Pressung, der qualitativ etwas weniger hochwertige zweite Most wird gegen Chardonnay-Trauben erster Güte von befreundeten Weinbauern getauscht. Das Resultat: exklusive Champagner, wie die jahrgangslosen Brut Réserve und Brut Demi-Sec aus Pinot Noir, Chardonnay und Pinot Meunier, der Prélude Grands Crus oder der Jahrgangschampagner Brut Millésimé. Doch nicht nur beim Inhalt ist Taittinger nur das Beste gut genug. Auch das dreidimensionale Verpackungsdesign ist außergewöhnlich. Und seit bereits vier Jahrzehnten entwerfen weltberühmte Künstler, wie Roy Lichtenstein, ihre ganz eigenen Kreationen für die Taittinger Collection.

Möchten Sie auch einmal in die mittelalterliche Geschichte und gleichzeitig die moderne Welt des Champagners eintauchen? Die bis zu 30 Meter tiefen Kreidekeller unterhalb des Hauptsitzes von Taittinger am Place Saint-Nicaise in Reims stehen Ihnen das gesamte Jahr hindurch für einen Besuch offen. Im 13. Jahrhundert von Benediktinermönchen erbaut, zählen sie zu den ältesten Weinkellern der Region. Ein Glas Taittinger können Sie allerdings auch ohne eine Reise nach Frankreich genießen. Und wie bereits erwähnt: Online-Bestellungen erfordern keine Entscheidung zwischen einer deutschen und französischen Aussprache.