Schrader Cellars
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Jahr 2012:
„Hi Fred, what about a wine&dine with Schrader?“
„Hi Michael, great idea. But I don’t get over to Germany this year.“
Jahr 2013:
„Hi Fred, what about a wine&dine with Schrader?“
„Hi Michael, great idea. But I don’t get over to Germany this year.“
Jahr 2014:
„Hi Fred, what about a wine&dine with Schrader?“
„Hi Michael, great idea. But I don’t get over to Germany this year.“
Jahr 2015:
„Hi Fred, what about a wine&dine with Schrader and a two day road trip with some Aston Martins?“
„Hi Michael, great idea. I will come in May!“
Gesagt, getan!
2015 versammelten sich 20 Wein- und Autoliebhaber, die sich anschließend auf zehn Aston Martins verteilten und sich auf den Weg nach Lindau ins Restaurant Villino (1 Michelin-Stern) machten, wo uns Reiner Fischer mit seiner Küche zu den sieben Schrader Cabs verwöhnte.
Fred Schrader hat schon viel erlebt in seinem turbulenten Leben. Aber auch für ihn war dies wohl eine bis dato einmalige Erfahrung, welche unsere Beziehung sehr vertiefte.
Die Geschichte von Fred Schrader ist „all selfmade“ und gleicht beinahe einer Hollywood-Story.
Ob als Sammler und Händler für Kunst, als Rennfahrer in Ford und Aston Martin oder als Erzeuger der mit besten Napa Valley Cabs (mehr als 30 x 100 Punkte bei Parker)...
was Fred anpackt, wird erfolgreich.
Die Liebe zu Wein kam wohl durch seine erste Ehe mit Ann Colgin, die sich, nachdem sie 1988 eine Weinauktionim Napa Valley besucht hatte, Hals über Kopf in das Gebiet und die „Napa Cabs“ verliebte. Heute ist sie Besitzerin von Colgin Cellars. Unter diesem Namen produzierten die beiden 1992 gemeinsam den ersten Wein und veröffentlichten den ersten Jahrgang 1995. Nach der Trennung dauerte es, bis Fred Schrader auf der Napa- Piste wieder am Start war. Aber dann recht schnell auf der Poleposition.
1998 gründete Fred nun sein eigenes Label „Schrader Cellars“ mit nur einem Ziel – Die besten Napa Cabernet Sauvignons zu erzeugen. Die Vision stand. Das Ziel stand. Aber wo anfangen?!
Viele Fragezeichen und Inkonstanten standen dem Projekt im Weg. Es gab kein Weingut, es gab vor allem keinen Weinberg und somit auch keine Trauben für dieses große Ziel.
Diese Probleme lösten sich schlagartig, als Fred im Jahr 2000 einen Wein verkostete, der mit seiner Vorstellung des besten Napa Cabs einherging. Die Rede ist von dem wohl kultigsten Weinberg aus dem Napa Valley – dem „Beckstoffer To Kalon“ und somit auch „grape grower“ und Napa-Legende Andy Beckstoffer.
Bereits Anfang der 2000er Jahre standen Weingüter Schlange, um von ihm Trauben zu kaufen.
Der größte Teil dieser Oakville-Lage „highest beauty“, so die Übersetzung des griechischen Namens „To Kalon“, gehört zur Mondavi Winery. Dieser legendäre Weinberg wurde bereits 1868 von dem Pionier Hamilton Crabb gepflanzt.
Andy Beckstoffer und Fred Schrader fanden Gefallen aneinander und so begann eine Freundschaft, die bis heute besteht. Begonnen hatte alles mit einer kleinen, aber feinen Zuteilung. Fred konnte über die Jahre hinweg die Zuteilungen steigern und so fanden sich auch stets spannende andere Klone unter den zugeteilten „tons“, die sich Fred sicherte.
So kamen zu Beckstoffer To Kalon nach und nach Colesworthy, CCS, T6, Old Sparky, RBS oder jüngst MB = Monastery Block.
Trauben zu haben, ist aber nur ein Teil eines großartigen Weines, wenn auch der Wichtigste.
Diese werden erst durch einen besonderen Winemaker zu dem, was ca. 10.000 Interessenten auf der "Waiting list" warten lässt – zu einem Schrader.
Auch hier hatte Fred das richtige Händchen. Er heuerte Thomas Rivers Brown an. Ein bis dato unauffälliger Mann in der Weinbranche. Thomas hat weder Winemaker gelernt noch Oenologie studiert. Ein Naturtalent, wie es wenige gibt. Stephane Derenoncourt fällt mir hier ein. Aber sonst? Thomas Rivers Brown arbeitete bei Turley und hatte bis 2001 noch keinen eigenen Cabernet Sauvignon erzeugt. Fred aber spürte das Genie und übergab ihm das Steuer. Zu Recht. In Bestzeit schnappte sich Thomas Rivers Brown Auszeichnung um Auszeichnung. Mehr als 30 x 100 Punkte von Robert Parker.
Michael Grimm