Anakota Winery
Inhalt: 0.75 Liter (264,00 €* / 1 Liter)
Lieferzeit 2-4 Tage (Ins Ausland abweichende Lieferzeiten)
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Anakota Winery, USA – zwei Weinberge für eine Traubensorte
Es ist eine der unberührteren, abgelegenen Regionen innerhalb des kalifornischen Weinbaugebietes. Doch bei seinem ersten Besuch in Sonoma County in den Mayacamas Mountains, als er die Rebhänge an den Ausläufern des 400 Meter hohen St. Helena auf ihre Bodenbeschaffenheit untersuchte und sich mit dem Mikroklima der heutigen Anakota Winery befasste, da wusste Pierre Seillan, dass er hier finden würde, wonach er suchte: Weinberge, auf denen er Cabernet Sauvignon auf Grand Cru-Niveau anpflanzen konnte. Dieses Ziel hat sich der Vigneron 2001 gesetzt – und innerhalb der letzten zwanzig Jahre bewiesen, dass es nicht zu hochgesteckt war.
Vom Jagdrevier zur Weinbauregion
Historischen Aufzeichnungen zufolge wurde das Knights Valley im Jahr 1843 erstmals besiedelt – eine knapp 18.000 Hektar große Fläche, die in erster Linie als Jagdrevier und später als Erholungsgebiet genutzt wurde. Nach mehrfachen Eigentümerwechseln ist es vorausschauenden Winzern zu verdanken, dass hier in den 1970er-Jahren erste Weinreben angepflanzt wurden. Inzwischen zählt das Tal westlich des weltberühmten Napa Valley rund 30 Produzenten, 500 Hektar Anbaufläche – und gehört zu den absoluten Wein-Geheimtipps der Neuen Welt.
Vom Landwirt zum Önologen
Andere Teenager wollen Astronaut werden oder Rennfahrer – Pierre Seillan träumte von einem Leben als Landwirt. Und wirklich arbeitete er bereits in jungen Jahren auf dem elterlichen Betrieb in der westfranzösischen Gascogne. Der Bauernhof seiner Eltern zählte zu den wenigen Höfe, die zwar auch von Viehzucht und Getreide lebten, doch darüber hinaus einige Bordeaux-Trauben ihr Eigen nannten. Und diese taten es dem Jungen dann doch mehr an als alles andere. Auf Weingütern an der Loire eignete er sich die erforderlichen Kenntnisse an, von denen im Anschluss nach und nach insgesamt sieben Estates von Saint-Émilion bis Saint-Estèphe unter seiner Leitung profitierten. Dann allerdings kam es zur schicksalhaften Begegnung mit Jess Jackson und Barbara Banke – das US-amerikanische Ehepaar führte Premiumweingüter in aller Welt und unterbreitete Pierre den Vorschlag, sich ihrer Weinberge im Sonoma County anzunehmen.
Lange gezögert hat er nicht. Denn auf seinen Bordeaux muss der Vigneron auch im Knights Valley nicht verzichten. Inmitten eines alten Vulkangebiets gelegen, bieten das facettenreiche Terroir und das maritime Mikroklima Cabernet Sauvignon-Reben eine perfekte Wachstumsgrundlage. Und wahrlich ist diese Traubensorte noch immer die einzige Sorte, die auf den zwei Weinbergen der Anakota Winery angepflanzt und vinifiziert wird.
Von Helena I zu II
Oder auch: von Helena Dakota zu Helena Montana. So heißen die beiden Einzellagen am Mount St. Helena, der neben der Stammesgruppe der Sioux und dem viertgrößten Bundesstaat der USA als Namensgeber nicht nur für die Rebflächen, sondern auch die späteren Weine fungiert.
Der Helena Dakota Vineyard ist mit knapp 12,5 Hektar die kleinere Anbaufläche. Er zieht sich auf 230 Metern Höhe von südöstlicher in nordwestliche Richtung und weist Anstiege von bis zu 15 Grad auf. Die Böden setzen sich aus rotbraunem Lehm, Kies, Schiefer und Jahrtausende altem Vulkangestein zusammen, extrem heiß wird es hier aufgrund der berüchtigten Westwinde nie. Diese ziehen von unten hinauf zum Weinberg und verschaffen den wurzeltiefen Reben auch im Hochsommer die erforderliche Kühlung. Die Reife wird so in die Länge gezogen und sorgt am Ende für komplexe, elegante und sortenreine Cabernets.
Nicht mehr als einen Bergbach und einen Fels-Grat müssten Sie überwinden, um vom Helena Dakota zum Helena Montana zu gelangen. Doch trotz der geografischen Nähe könnten die Voraussetzungen für die Weinreben nicht unterschiedlicher sein: Mit 60 Hektar ist die Anbaufläche des zweiten Anakota-Weinbergs fast fünfmal so groß, mit 290 Metern Höhenlage blickt der Berg auf seinen parallel unter ihm verlaufenden kleinen Bruder herab. Die teils steil abfallenden Passagen erreichen Neigungen von bis zu 30 Grad und die kühlen Winde werden durch den hügeligen Baumbestand von den Reben ferngehalten. Diese wiederum können ihre Wurzeln nicht in die Tiefe wachsen lassen: Der weiß-gelbe, kiesige Lehmboden ist in dieser Höhenlage überaus fest und dicht – lässt sich dafür allerdings perfekt bewässern. Die Cabernet Sauvignons des Helena Montana sind durch kraftvolle Aromen und eine hohe Mineralität charakterisiert. Eigenschaften, die Pierre Seillan auch den großen Weinen aus dem Margaux zuschreibt.
Micro-Cru Philosophie
Vor gut einem halben Jahrhundert verbreitete sich erstmals die sogenannte Micro-Cru Philosophie, nach der auch Pierre Seillan seine nordkalifornischen Reben bewirtschaftet. Im Unterschied zur klassischen Pflege einzelner Weinberge behandelt er dabei die beiden Einzellagen Helena Dakota und Helena Montana nicht als jeweilige Einheit, sondern als komplexe Gebilde, die ihrerseits erneut in weitere Blöcke und Unterblöcke von rund einem Hektar Größe eingeteilt werden, um ihrem Variantenreichtum an exakten Bodenzusammensetzungen und Witterungsbedingungen gerecht zu werden. Jede kleinste Erhebung, jede geringste Exposition bedingt nach der Micro-Cru Philosophie selbst an identischen Klonen subtile Veränderungen, die eine maßgeschneiderte Pflege, separate Lese und anfangs getrennte Vinifizierung der Trauben erfordern. Nur so lassen sich nach Auffassung der Inhaber und des Leiters des Anakota Weinguts wirkliche Grand Cru-Cabernets in Kalifornien produzieren – in einer authentischen, reinen Ausdrucksform und ihrer so typischen Charakteristik.
Drei Weine erhalten Sie von der Anakota Winery im Knights Valley: unverschnittene Rotweine vom Helena Montana und Helena Dakota sowie einen vereinten Knights Valley Cabernet Sauvignon. Keinen von ihnen sollten Sie sich entgehen lassen!