Michael Grimm
Die kalifornische Ausnahmewinzerin Heidi Barrett bewirtschaftet nicht weniger als insgesamt fünf Premium-Weingüter sowie ihre eigenen Marken Barrett & Barrett, Aviatrix – und auch La Sirena. Die italienische Bezeichnung für „Meerjungfrau“ kam ihr bei der Benennung in den Sinn, weil sie etwas Zauberhaftes schaffen wollte. Mit dem 2014er-Jahrgang Le Barrettage ist ihr das gelungen. Geerntet wurden die Trauben im September 2014: Die 94% Syrah von einem kleinen eigenen Barrett-Weinberg an den Ausläufern des Mount St. Helena sowie zu identischen Anteilen Grenache aus felsigen Hügeln im Osten der gleichnamigen Region sowie Petite Syrah von einem nahegelegenen Steilhang in Calistoga. Nach einer 22-monatigen Reifung in 55% alten und 45% neuen französischen Eichenfässern wurde die Cuvée im Juni 2016 abgefüllt – erschienen ist sie fast genau vier Jahre später. Die weitere lange Flaschenlagerung hat zu einem Rotwein-Blend von tiefdunkler Brombeerfarbe geführt. Aus dem Glas steigen verführerische Noten von Kirschen und Pflaumen, im Hintergrund erkennt die Nase Nuancen von Kardamom und weißem gemahlenen Pfeffer. Der Gaumen ist reif, rein und raffiniert zugleich. Hier vereinen sich Charakter und Terroir alter Rhone-Klassiker mit der Lebendigkeit und Spritzigkeit der Neuen (Wein-)welt. Vielschichtige Fruchtaromen werden von geröstetem Holz unterlegt, die Textur ist dicht und konzentriert, der seidige Abgang hält lange an. Insgesamt 336 Kisten wurden von der komplexen Cuvée produziert, deren Benennung ebenfalls ihren besonderen Ursprung hat. Er kombiniert den Nachnamen der Winzerin mit einer ihrer favorisierten Weinregionen in Frankreich, der „Hermitage“ im Gebiet der nördlichen Rhone. Doch auch Sie wissen: Es kommt auf Taten an und nicht auf Worte. Und diese sprechen für sich: Das Ergebnis der Aktivitäten auf den Rebhängen und im Keller haben mit dem 2019 La Sirena Le Barrettage zu einem Blend geführt, den Sie unbedingt genießen sollten.
